
Milliardärin und Kunstikone Esther Grether verstorben – Basel trauert
2025-08-29
Autor: Louis
Die Welt der Kunst und Wirtschaft hat einen bedeutenden Verlust erlitten. Esther Grether, die charismatische Unternehmerin und Kunstsammlerin, ist am 27. August im Alter von 89 Jahren friedlich in ihrem Basler Zuhause verstorben, wie ihre Familie bekanntgab.
Eine Frau mit Visionen
Esther Grether war eine der ersten Frauen, die in der Schweizer Wirtschaftslandschaft eine herausragende Rolle spielten. Nach dem Tod ihres Mannes, Hans Grether, im Jahr 1975 übernahm sie über vier Jahrzehnte lang die Leitung des Basler Familienunternehmens Doetsch Grether. Bekannt für Produkte wie die beliebten Grether's Pastilles und die 2016 verkaufte Körperpflegemarke Fenjal, führte sie das Unternehmen mit Geschick und Weitblick.
Vom kleinen Büro zur Milliardärin
Geboren als Esther Kast in Basel, wuchs sie in bescheidenen Verhältnissen auf. Ihre Karriere begann als Sekretärin bei Doetsch Grether, wo sie ihren Mann traf. Nach seinem Tod trat sie in die Geschäftsführung ein und übernahm als Verwaltungsratsdelegierte das Zepter. In einer Zeit, in der Frauen in Führungspositionen noch selten waren, wurde sie zur treibenden Kraft des Unternehmens.
Ein bedeutendes Erbe in der Uhrenbranche
Grether wurde auch zu einer der einflussreichsten Aktionärinnen der Swatch Group. Ihr frühes Investment in den Bieler Uhrenhersteller war entscheidend für dessen späteren Erfolg. Bis 2014 saß sie im Verwaltungsrat und zog sich danach schrittweise aus der Unternehmensleitung zurück. Ihr Vermögen wurde zuletzt auf beeindruckende 1,8 Milliarden Schweizer Franken geschätzt.
Meisterwerke der Kunst
Neben ihrer unternehmerischen Laufbahn brillierte Grether als Kunstsammlerin. Ihr Nachlass umfasst beeindruckende 600 Kunstwerke des 20. Jahrhunderts, die zu den bedeutendsten der Welt zählen. Darunter finden sich Meisterwerke von Größen wie Picasso, Cézanne, Dalí, Francis Bacon und Louise Bourgeois. Ihre Sammlung war mehrfach in renommierten Museen zu sehen, zuletzt im Kunstmuseum Basel im Jahr 2019.
Ein Leben hinter verschlossenen Türen
In ihren letzten Jahren zog sich Esther Grether weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Einblicke in ihr Privatleben gab es hauptsächlich in Verbindung mit ihren Kunstwerken. Ihr Zuhause in Basel war sowohl Rückzugsort als auch private Galerie.
Ein bleibendes Vermächtnis
Esther Grethers Erbe ist jedoch mehr als nur materieller Besitz. Sie wird als Pionierin in der Wirtschaft und als bedeutende Kunstmäzenin in Erinnerung bleiben. Ihr Einfluss wird auch in Zukunft die Kunst- und Wirtschaftswelt prägen.