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Massives Erdbeben erschüttert Nizza: Drohen weitere Erdstöße?

2025-03-19

Autor: Mia

In der Stadt Nizza und der umliegenden Côte d'Azur ereignete sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch das stärkste Erdbeben seit zwei Jahrzehnten. Bei den Erschütterungen berichteten Anwohner von wackelnden Häusern und klirrenden Gläsern. Das heftigste Beben hatte eine Magnitude von 4,1 und führte zu mindestens 16 weiteren Nachbeben, von denen das letzte um 22:45 Uhr bei 3,8 lag.

Geologe Christophe Laroque erklärte, dass die Region noch nie ein so starkes Beben erlebt hat. Früher registrierte Erdbeben hatten zwar höhere Werte, doch deren Epizentren lagen im Mittelmeer, was die Auswirkungen auf dem Festland minderte. Die Wellen durch das Beben waren entlang der Südostküste spürbar, insbesondere stark in Nizza und dem näheren Hinterland, wo das Epizentrum zwischen den Gemeinden Contes und Coaraze lag.

Anwohner beschrieben die Situation als beängstigend. Ein Bewohner von Grasse, der etwa 45 Kilometer von Nizza entfernt lebt, sagte: "Es fühlte sich an, als würde ein Zug unter meinem Haus durchfahren". Die Mischung aus Angst und Humor ist in der Bevölkerung spürbar. Ein Einwohner von Contes, der zu scherzen begann, meinte: "Zuerst dachte ich, Wladimir Putin würde angreifen!" Auch in den Sozialen Medien war der Humor unverkennbar, als einer der Nutzer sagte: "Es ist ein guter Tag, um herauszufinden, dass ich meine Erdbebenversicherung nicht bezahlt habe!"

Frankreich hat eine lange Geschichte von Erdbeben, und es werden jährlich tausende registriert, die meisten davon sind aber zu schwach, um sie bewusst wahrzunehmen. Das stärkste bis heute dokumentierte Beben in Frankreich fand 1909 in Lambesc, nahe Marseille, statt und hatte eine Stärke von 6,2. Bei diesem Erdbeben gab es 46 Todesopfer und 250 Verletzte.

Experten warnen, dass die Gefahr eines schwereren Erdbebens in den kommenden Jahren sehr real ist. Seismologe Remy Bossu vom Europäischen Seismologischen Zentrum für das Mittelmeer (EMSC) betonte, dass ein großes Beben in Frankreich bevorstehe. "Wir wissen nicht, wann es passiert, aber es wird passieren und es wird sicherlich auch Opfer geben", warnte er bereits 2014.

Die Sorge bei der Bevölkerung wächst. Die Behörden raten zur Vorsicht und empfehlen, sich auf mögliche Nachbeben vorzubereiten. Angesichts der geologischen Besonderheiten der Region, die bekannt für ihre seismische Aktivität ist, könnten die jüngsten Ereignisse nur der Anfang sein.