Die Verpflichtung des sechsmaligen MotoGP-Champions Marc Marquez als zweiten Ducati-Werksfahrer neben Francesco Bagnaia sorgt für Aufsehen und hat eine faszinierende Vorgeschichte. Zu Beginn der Saison 2024 erlebte der MotoGP-Transfermarkt eine rasante Entwicklung, während sich ein spannendes Duell zwischen dem exzentrischen Enea Bastianini, dem WM-Spitzenreiter Jorge Martin und dem Gresini-Piloten Marc Marquez entspann.

Ducati-Corse-Boss Luigi Dall‘Igna war der entscheidende Beobachter in dieser Situation. Als klar wurde, dass Marquez wieder an seine alte Form anknüpfen konnte, fiel Bastianini schnell aus dem Rennen. Nun galt es, den Wert der beiden Fahrer – Marc Marquez und Jorge Martin – für Ducati zu beurteilen. Dall‘Igna, der diese bedeutende Transferentscheidung niemals in der Öffentlichkeit diskutierte, traf letztlich die riskante Wahl für den erfahreneren und verletzungsgeplagten Marquez. Diese Entscheidung stellte einen mutigen Schritt dar, da Dall‘Igna damit das Risiko einging, einen Weltmeister zu verlieren.

Das Überraschende daran ist, dass Ducati Corse während dieses internen Duells zwischen Bagnaia und Martin nicht eingriff – ein Aspekt, der Marquez großen Respekt für Dall‘Igna einbrachte. „Die Öffentlichkeit sagte bereits im letzten Jahr, dass Ducati Jorge Martin auf keinen Fall den Titel gewinnen lassen würde. Die Realität war jedoch eine andere. Jorge hatte bis zum letzten Moment die gleichen Chancen wie Pecco, und gerade das schätze ich an Gigi Dall‘Igna: Er ist sehr ehrlich.“, betonte Marquez in Madonna di Campiglio.

Er fügte hinzu: „Letztes Jahr hat er mir zu Beginn der Saison gesagt: ‚Du wirst deine Ziele erreichen‘. Als ich beim Werksteam unterschrieb, dachte ich, ich bekäme ein kleines Geschenk. Doch es gab kein Geschenk. Ich fragte ihn später danach, und Gigi Dall‘Igna sagte mir: ‚Du wirst bis zum Ende des Jahres viele Geschenke bekommen‘. Damit verstand ich seine Philosophie.“

Marquez hob hervor, dass es Ducati und seinen Sponsoren letztlich gleichgültig sei, welcher Fahrer gewinne. „Sie tun alles, damit ein Fahrer auf Ducati gewinnt. Das ist das Geschenk für uns Fahrer. Diese Haltung ist der Schlüssel zu Dall‘Ignas Erfolg in all seinen Projekten,“ erklärte der Spanier.

Inmitten all der Spekulationen und Gerüchte über die Zukunft macht Marquez klar, dass die Verpflichtung bei Ducati für ihn nicht nur eine Chance, sondern auch eine große Verantwortung darstellt. Wird er die Tradition der Erfolgsträchtigen Rennsportgeschichte von Ducati fortsetzen können? Die Fragen, die sich Fans und Experten stellen, werden erst in der kommenden Saison beantwortet.