Geschäft

Lufthansa-Chef Carsten Spohr: „Ohne Lufthansa Airlines wird keine Rettung möglich sein!“

2025-09-10

Autor: Nina

Lufthansa auf dem Weg der Besserung

Carsten Spohr ist überzeugt: Die Lufthansa Group zeigt sich so stark wie lange nicht mehr. Nach drei chaotischen Sommern mit massiven Verspätungen und Flugausfällen spricht Spohr von einem entscheidenden Wandel. Bei einer Medienveranstaltung am 9. September verkündete er stolz, dass sich die Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit des Unternehmens drastisch verbessert haben.

Nur etwa ein Prozent aller Flüge müssen gestrichen werden, ein Spitzenwert auf internationalem Niveau. Spohr betont: „So gut wie dieses Jahr waren wir operativ seit über einem Jahrzehnt nicht mehr!“ Doch trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt die Lufthansa Airline ein Sorgenkind.

Kostennachteile bremsen das Wachstum

„Der Kostennachteil der Lufthansa Airlines ist so groß, dass das Wachstum derzeit woanders stattfindet“, warnt Spohr. Während die Airline selbst kämpft, tragen Discover und City Airlines die Hauptlast des Wachstums. Gleichzeitig hebt Spohr hervor, dass die Teile des Unternehmens abseits der traditionellen Netzwerkairlines erstaunliche Gewinne erzielen. Eurowings, Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik haben zusammen einen Vorsteuergewinn von rund einer Milliarde Euro erwirtschaftet.

„Ich nenne die Chefs dieser drei Sparten inzwischen meinen Billionaires Club“, verrät Spohr. Vor wenigen Jahren war dies für Eurowings kaum vorstellbar. Was einst ein Problem war, ist nun ein Aushängeschild.

Wichtiger Turnaround für die Lufthansa Airline

Spohr warnt jedoch: „Die Lufthansa Airline muss den Turnaround schaffen, damit es der Gruppe insgesamt gut geht.“ Wenn die Airline nicht erfolgreich sei, könne auch der „Billionaires Club“ oder Partner wie ITA oder Swiss nicht helfen. „Es geht nicht nur um Finanzen. Wir haben auch eine emotionale Verbindung zu unseren Kunden“, erklärt er.

Stärkung durch Vereinheitlichung und neue Flugzeuge

Trotz der Herausforderungen zeigt sich Spohr optimistisch. Mit stabileren Abläufen, neuen Produkten und einer vereinheitlichten Unternehmensstruktur sei man zuversichtlich, die Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen. Dies umfasst auch eine engere Verzahnung innerhalb der Lufthansa Group. Spohr betont: „Als Gruppe sind wir stark – aber wir wollen von einer Gruppe von Airlines zu einer Airline-Gruppe werden.“

Für die Kunden bleibt die Vielfalt sichtbar: Marken, Uniformen und Catering werden weiterhin unterschiedlich sein, während interne Prozesse vereinheitlicht werden, um effizienter zu arbeiten.

Vielversprechende Flottenentwicklung

Ein zentraler Bestandteil der Strategie ist die Flottenentwicklung. Bis Ende 2026 wird die Lufthansa Group 60 neue Flugzeuge übernehmen, fast eins pro Woche. Spohr unterstreicht: „So viele Auslieferungen in so kurzer Zeit hatten wir noch nie.“

Allegris auch ab Frankfurt

Aktuell sind nur zehn Jets mit dem neuen Allegris-Produkt unterwegs, allesamt ab München. Spohr kündigt jedoch an: „Bis Jahresende werden zehn weitere Jets auch ab Frankfurt fliegen.“ Erste Kundenreaktionen übertreffen die Erwartungen des Unternehmens. Spohr schließt mit Optimismus: „Die besten Jahre liegen noch vor uns!“