Nation

Kloten in der Gefahr: Wird die Stadt zum Zentrum für Rechtsextremismus?

2025-01-19

Autor: Alina

Die rechtsextreme Gruppierung Junge Tat hat im vergangenen Dezember im Restaurant 83 Nullzwei in Kloten eine Veranstaltung durchgeführt, die nun Kontroversen ausgelöst hat.

Stadtpräsident René Huber (SVP) gab zu, dass er nicht über die Veranstaltung informiert war, sah jedoch nachträglich kein Problem darin, dass sie in einer städtischen Einrichtung stattfand. Diese Einschätzung erntet heftige Kritik von linken Politikern, die befürchten, dass Kloten zum Hotspot für rechtsextreme Aktivitäten werden könnte.

Besonders in der Kritik steht auch der Pächter des Restaurants, der für seine Entscheidung, die Junge Tat als Vermieter zu unterstützen, angeprangert wird. Der Vorfall hat bereits besorgte Stimmen aus der Bevölkerung laut werden lassen, die auf die Gefahren einer solchen Entwicklung hinweisen.

Zuvor wollte die Junge Tat am 14. Dezember einen Event im Rössli in Illnau-Effretikon durchführen. Doch als das Team bemerkte, in welche Richtung der Anlass tendieren sollte, wurde die Stadt als Eigentümerin der Liegenschaft eingeschaltet. Illnau-Effretikon hat daraufhin den Mietvertrag vor dem geplanten Anlass aufgelöst. Stadtpräsident Marco Nuzzi (FDP) äußerte: „Es ist nicht vertretbar, dass Personen, die rechtsextremes Gedankengut verbreiten, Räumlichkeiten der Stadt mieten können.“

In Kloten hingegen gab es weniger Bedenken. Die Junge Tat weicht solchen Komplikationen nicht aus und fand kurzfristig Obdach im Restaurant 83 Nullzwei, das sich direkt neben dem Hallenbad im städtischen Konferenzzentrum befindet. Sowohl der Pächter als auch der Klotener Stadtpräsident wussten um die Gesinnung der Veranstalter, verwiesen jedoch auf die Meinungsfreiheit. Huber, der erst nach der Veranstaltung von diesen Umständen erfuhr, erklärte der „Zürcher Unterländer“, dass aus seiner Sicht kein Problem darin bestünde, dass die Junge Tat in Kloten Veranstaltungen abhalte. Er betonte, dass „nichts passiert“ sei und er keinen Überwachungsstaat wünscht.

Die Aussagen von Huber haben in Kloten einen politischen Aufschrei ausgelöst. Zehn Parlamentsmitglieder kritisieren ihn für seine verharmlosende Haltung und sorgen sich ebenfalls um die Position Klotens als möglicher Hotspot für rechtsextreme Aktivitäten. Vor allem Politiker von SP, Grünen und GLP äußern Bedenken gegen die Reaktion des Stadtpräsidenten. In ihrem Vorstoß heißt es, dass die Aussagen als problematisch erachtet werden. Die Junge Tat wird vom Nachrichtendienst des Bundes (NDB) als rechtsextrem eingestuft, und mehrere ihrer Mitglieder wurden bereits strafrechtlich verurteilt.

Im Gegensatz zu Illnau-Effretikon waren die Stadtverwaltung und die Verantwortlichen des städtischen Konferenzzentrums in Kloten vor der Veranstaltung nicht über den rechtsextremen Aufmarsch informiert. Dies kritisieren die Unterzeichner des Vorstoßes und fordern nach dem „gravierenden Vorfall“ eine Überdenkung der Zusammenarbeit mit dem aktuellen Pächter des Restaurants.

Die Frage, wie die Vermietung städtischer Räumlichkeiten an rechtsextreme Gruppen behandelt werden sollte, ist nun von großer Bedeutung. Stimmen von Bürgern, die ein striktes Verbot fordern, gewinnen an Bedeutung, während andere gemischte Meinungen haben. Die Situation in Kloten könnte sich zu einem gefährlichen Trend entwickeln, wenn keine klaren Maßnahmen ergriffen werden, um rechtsextreme Veranstaltungen in der Stadt zu verhindern.