Nation

Kandidatenflucht: Ein gefährlicher Job im Bundesrat?

2025-01-21

Autor: Alina

Hand auf’s Herz: Wäre es wirklich ein Traum, im Bundesrat zu sitzen? Genau das fragen sich momentan auch die Spitzenpolitiker der Mitte-Partei. Gerhard Pfister, bekannt für seinen Freigeist und seine Leidenschaft für Debatten, hat bereits abgewunken. Monatelang über Spesenfragen mit der EU diskutieren, nur um sich dann mit SVP-Politikern wie Dettling verbal zu messen? Nein, danke, sagt das Zuger Urgestein.

Und was ist mit Martin Candinas? Der Bündner sucht verzweifelt nach der inneren Motivation und hat sie bislang nicht gefunden. Da ist kein Funke, kein Anreiz, einfach nichts. Im Bergkanton fühlt er sich pudelwohl und vermeidet den Druck, sich für eine Position im Bundesrat zu bewerben. Angesichts der Herausforderungen wie dem Versuch, die einstige Stärke der Schweizer Armee wieder herzustellen, während gleichzeitig Finanzfragen ungelöst bleiben – das klingt nach einem Rohrkrepierer.

Mathias Bregy hingegen zieht seine Familie dem Politstress vor. So sieht der moderne Mann von heute aus. Warum ein riskantes Spiel im Bundesrat spielen, wenn man eine liebevolle Familie zu Hause hat? Schließlich sollte sich eine Familienpartei nicht von ihrer eigentlichen Mission abbringen lassen.

Die vielleicht überraschendste Absage kommt von Isabelle Chassot, die sagt, sie habe "keine Lust, Lust zu haben". Ein Slogan, der nicht nur für das Bundesratsposten-Rennen, sondern auch für die gesamte Politik als problematisch angesehen werden kann. Denn wenn resignierte Einstellungen in der Führungsebene Einzug halten, stellt sich die Frage nach dem Fachkräftemangel im Bundeshaus.

Es ist ein Knochenjob, vielleicht sogar ein Masochistenjob. Das Prestige sinkt, und die Möglichkeit, an großartigen politischen Plänen wie die von Trump mit Grönland, Kanada oder dem Panamakanal zu partizipieren, bleibt nur ein ferner Traum.

Was kann man also tun? Die Bundeskanzlei ist gefordert, das Berufsprofil attraktiver zu gestalten. Eventuell nachträglicher Vaterschaftsurlaub für Bregy – und die Option, seine Kinder im Bundesratsjet mitzunehmen, könnten Anreize schaffen. Debattier-Workshops für Pfister, Feuerlaufen für Candinas und ein Motivationscoach für Chassot könnten ebenfalls helfen, das Interesse zu steigern. Schließlich winkt ein Jahresgehalt von 460.000 Franken. Mit solch verlockenden Angeboten könnte sich das innere Feuer einiger Kandidaten vielleicht doch noch entfachen und die Politik in der Schweiz bräuchte dringend neue Kraft und Inspiration.