
Kampagne «Correct the Map»: Afrika erhebt Anspruch auf korrekte Kartografie
2025-08-25
Autor: Emma
Der Aufruf zur Veränderung
Die Kampagne «Correct the Map» hat sich zum Ziel gesetzt, die physischen Dimensionen Afrikas auf Landkarten realistisch darzustellen. Unterstützer fordern ein Umdenken, da die verbreitete Mercator-Karte den Kontinent stark reduziert wiedergibt.
Die Mercator-Projektion: Ein veraltetes Erbe
Ursprünglich im 16. Jahrhundert von Gerardus Mercator entworfen, sollte die Mercator-Karte vor allem europäische Seefahrern bei der Navigation helfen. Doch die verzerrte Darstellung sorgt dafür, dass Regionen nahe den Polen wie Grönland massiv größer erscheinen als sie tatsächlich sind, während Afrika und Südamerika kleiner wirken.
Die Initiative für eine gerechte Darstellung
Die Kampagne ist nicht neu, gewinnt jedoch durch digitale Plattformen an Fahrt. Mit der Equal-Earth-Projektion wird eine Karte gefordert, die Kontinente in ihren tatsächlichen Proportionen zeigt. Die Afrikanische Union, die 55 Mitgliedsländer umfasst, unterstützt diese Initiative ausdrücklich.
Falsche Darstellungen schädigen das Bild Afrikas
Selma Malika Haddadi von der Afrikanischen Union merkt an: "Es mag sich um eine Karte handeln, aber sie trägt weitaus mehr Gewicht." Zu oft wird Afrika als weniger wichtig erachtet, obwohl der Kontinent flächenmäßig nach Asien der größte der Welt ist, mit über einer Milliarde Einwohnern.
Relevanz in Zeiten digitaler Karten
Der Einfluss der Mercator-Projektion ist nach wie vor spürbar, insbesondere in Schulen und anderen Institutionen. Trotz der Nutzung von 3D-Globen bei Google Maps bleibt die Mercator-Karte in der mobilen Version vorherrschend.
Wer treibt die Bewegung voran?
Die Kampagne wird von den Organisationen Africa No Filter und Speak Up Africa vorangetrieben. Fara Ndiaye von Speak Up Africa betont: "Die Korrektur der Karte betrifft nicht nur Afrika, sondern unsere gesamte Wahrnehmung der Welt."
Der Aufruf zur Aufklärung
Moky Makura von Africa No Filter bringt es auf den Punkt: "Es handelt sich um die weltweit am längsten wirkende Desinformationskampagne, die beendet werden muss." Die Verzerrungen auf Karten reduzieren die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung Afrikas erheblich.
Der Expertenstandpunkt
Geografie-Professor Mark Monmonier von der Syracuse University erklärt, dass die Mercator-Projektion als veraltet gilt. Sie war hilfreich für die Navigation, ist aber außerhalb dieses Nutzungskontextes nicht mehr geeignet. Es ist Zeit für einen Wandel!