Wissenschaft

"Hubble-Spannung wird Hubble-Krise": Neueste Messungen enthüllen alarmierende Erkenntnisse

2025-01-21

Autor: Laura

Ein neues Forschungsteam, geleitet von Physiker Dan Solnic, hat durch frische Daten die Ausbreitungsgeschwindigkeit des lokalen Universums untersucht und verstärkt damit eine ohnehin schon bestehende mysteriöse Diskrepanz. Die beunruhigende Entwicklung wird von Solnic als „Hubble-Krise“ bezeichnet, da die Messwerte für die Expansionsgeschwindigkeit des Universums im nahen und fernen Kosmos immer weiter auseinanderzudriften scheinen. Dies könnte bedeuten, dass unser aktuelles kosmologisches Modell ernsthaft hinterfragt werden muss.

Bahnbrechende Präzision durch DESI

Das Team der Duke University nutzte die Daten des Dark Energy Spectroscopic Instrument (DESI), um die Entfernung zu einem der nahesten Galaxienhaufen, dem Coma-Galaxienhaufen, präziser zu bestimmen als jemals zuvor. DESI erstellt eine umfassende 3D-Karte des Universums, indem es Daten von Dutzenden Millionen von Galaxien erfasst. Solnic erkannte, dass diese Daten entscheidend dazu beitragen könnten, die Distanz zu diesem Galaxienhaufen noch genauer zu ermitteln – ein Umstand, der ihn zu leidenschaftlicher Arbeit rund um die Uhr antrieb.

Durch die Analyse von 12 Supernovae des Typs Ia kalkulierten Solnic und sein Team, dass der Coma-Galaxienhaufen 320 Millionen Lichtjahre entfernt ist, was genau in der Mitte der bisher ermittelten Werte liegt. Auf dieser Grundlage konnten sie die sogenannte kosmische Entfernungsleiter neu kalibrieren und kamen auf einen Wert von 76,5 km/sec/Mpc für die Hubble-Konstante. Dieser Wert liegt signifikant über den bislang im lokalen Universum ermittelten Werten und weicht erheblich von dem besonders präzisen Wert ab, den das Weltraumteleskop Planck für das frühe Universum ermittelt hat (etwas über 67 km/sec/Mpc).

Das Kosmos-Rätsel wird größer

Die Hubble-Konstante (H0) spielt eine zentrale Rolle in der Kosmologie, da sie beschreibt, mit welcher Geschwindigkeit sich ein Objekt in einer Entfernung von einem Megaparsec (3,26 Millionen Lichtjahre) aufgrund der Expansion des Universums von uns entfernt. Trotz immer präziser werdender Messungen blieben die Ergebnisse uneinheitlich und führten zu einer besorgniserregenden Diskrepanz. Diese Thematik entwickelt sich zunehmend zu einer der spannendsten Fragestellungen in der Kosmologie.

Die neueste Veröffentlichung von Solnics Team in den Astrophysical Journal Letters deutet darauf hin, dass die Wurzel der „Hubble-Spannung“ möglicherweise in den verwendeten Modellen selbst liegt. Solnic äußert sich dazu: „Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir die Modelle, die wir seit über 25 Jahren benutzen, intensiv hinterfragen müssen. Die Ergebnisse könnten unsere Auffassung vom Universum revolutionieren, und das ist äußerst aufregend.“

Ausblick

Die Kosmologie verspricht viele weitere Überraschungen, und die neue Erkenntnis könnte die Türen zu einem noch tiefgehenderen Verständnis des Kosmos öffnen. Bleiben Sie dran, denn die Antworten könnten bald unser Weltbild auf den Kopf stellen!