Nation

USA: Börsen stürzen ab – Trumps Zollhammer sorgt für explosive Reaktion aus China

2025-04-04

Autor: Simon

Die Börsen befinden sich im freien Fall. Der Schweizer Leitindex SMI verlor am Freitag dramatische 5 Prozent, und die Ursache dafür sind die von Donald Trump angekündigten Importzölle der USA. Am Mittag verschärfte sich die Situation weiter, als China Vergeltungszölle von 34 Prozent auf alle US-Güter, die nach China eingeführt werden, ankündigte. Diese Eskalation hat die Angst vor einem möglichen Handelskrieg unter den Anlegern nochmals verstärkt, was zu einem veritablen Börsencrash führte.

Der SMI, der am Freitagmorgen zunächst um etwa 2 Prozent fiel und unter 12'000 Punkten notierte, schloss am Abend schließlich bei rund 11'650 Punkten – mehr als 8 Prozent weniger als zu Wochenbeginn. Auch die Börsen in Frankfurt, Madrid und London waren von den Turbulenzen betroffen und mussten massive Verluste hinnehmen.

Swiss Re und UBS unter Druck

In der Schweiz waren insbesondere die Finanzwerte stark betroffen. Rückversicherer Swiss Re und die Großbank UBS verzeichneten erhebliche Kursverluste. UBS-Chef Sergio Ermotti hatte kürzlich betont, dass die Bank hoffe, die meisten Zollmaßnahmen könnten noch abgewendet werden. Trotzdem spüre die Bank die globale Unsicherheit, auch wenn sie direkt nicht von den Zöllen betroffen sei.

Die Pharmariesen Roche und Novartis, die normalerweise als stabil gelten, verloren mehr als 5 Prozent, als Trump ankündigte, dass auch die Pharmabranche bald wegen Zöllen in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. "Die Zölle werden in einem Ausmaß eingeführt, wie man es noch nie zuvor gesehen hat", sagte Trump gegenüber Journalisten.

Zusätzlich: Bitcoin und Ölpreise auf Talfahrt

Besonders hart traf der Crash Logitech, ein wichtiger Hersteller von Computerzubehör, dessen Aktien seit Wochenbeginn fast 20 Prozent verloren haben. Die Werte der US-Börsen gingen ebenfalls weiter in den Keller: Der S&P 500 fiel zum Handelsstart am Freitag um 4 Prozent, während auch der Technologieindex Nasdaq Composite um 4 Prozent abrutschte.

Der Rückgang der Ölpreise um 7 Prozent signalisiert deutlich die Risiken, die der Zollkrieg für die weltweite Wirtschaft mit sich bringt. Im Gegensatz dazu konnte Gold als krisenresistentes Gut leicht zulegen.

Rezessionsängste und Inflation

Vor Kurzem noch gingen Experten davon aus, dass die US-Wirtschaft 2025 um bis zu 2 Prozent wachsen könnte. Doch jetzt wird über eine drohende Rezession gesprochen, die durch Trumps Handelskriege akut geworden ist. Die deutsche Ökonomin Ulrike Malmendier, Lehrende an der University of California in Berkeley, warnte vor einem „Inflationsschock“ für die USA, was Trump unter Druck setzen könnte, da die Amerikaner nicht bereit sind, auf ihren Wohlstand zu verzichten.

Trump fordert „Phänomenales“

Derzeit finden sich kaum Ökonomen, die Trumps Zollpolitik etwas Positives abgewinnen können. Trump selbst räumte ein, dass er mit dem Börsenabsturz gerechnet habe, und deutete an, dass er bereit sei, mit einzelnen Ländern zu verhandeln, sofern ihnen „phänomenale“ Angebote gemacht werden. Vietnam scheint als erstes Land in den Verhandlungen mit den USA in Stellung zu gehen.

Obwohl die wirtschaftlichen Konsequenzen der Zölle gewaltig sind, scheint es, als sei Trump mehr an der Erhöhung seiner Verhandlungsmacht interessiert und wolle sein Erpressungspotenzial maximieren. In den kommenden Wochen könnte sich herausstellen, wie stark der Handelskonflikt die globale Wirtschaft beeinflussen wird und ob wir möglicherweise an der Schwelle zu einer globalen Rezession stehen.