Horgen: Gericht spricht Kita-Leiterin frei – Ein Lehrstück für die Erziehung?
2024-09-21
Autor: Gabriel
Hintergrund der Sache
Eine Kita-Leiterin in Kilchberg ZH stand vor Gericht, weil sie ein zweijähriges Kind als 'dumm' bezeichnete.
Die Eltern des Kindes hatten Anzeige erstattet.
Das Bezirksgericht Horgen entschied zugunsten der Frau.
Im Frühling 2023 kam es zu einem Vorfall, bei dem die Kita-Leiterin, eine qualifizierte Kindererzieherin, in einer Unterhaltung mit zwei Kolleginnen über einen Jungen sprach. Der Grund für ihre abfällige Bemerkung war das Verhalten des Kindes, das sich trotz der hohen Außentemperaturen weigerte, seine Jacke auszuziehen.
Die Eltern reichten die Klage ein, weil die Aussagen in einer lautstarken und hörbaren Weise getätigt wurden. Nach einer Prozesskaution von 1600 Franken nahm die Staatsanwaltschaft den Fall auf und forderte eine Geldstrafe von 1200 Franken sowie eine Busse von 300 Franken.
Durch Einspruch der Kita-Leiterin gelangte der Fall zu Gericht, wo sie am Donnerstag schließlich freigesprochen wurde.
Lehrstück aus der Gerichtsurteil
Obwohl das Gericht feststellte, dass die Kita-Leiterin den Jungen tatsächlich als 'dumm' bezeichnet hatte, wurde sie aufgrund der Geringfügigkeit dieser Aussage nicht strafrechtlich belangt. Die Mutter des Jungen kommentierte das Urteil: „Wir hoffen, dass dieser Prozess der Erzieherin als Denkzettel dient. In ihrer Vorbildfunktion ist es entscheidend, wie man sich gegenüber kleinen Kindern verhält, die oft irrational handeln.“
Die Eltern äußerten, dass sie nur wegen vergangener Vorfälle in der Kita Anzeige erstattet hatten. Es gab bereits Berichte, dass das früher Team der Kita wegen Misshandlungsvorwürfen entlassen werden musste. Dies führte dazu, dass auch die neue Leitung nach nur wenigen Wochen gehen musste.
Die Mutter setzte sich für eine umfassende Untersuchung der Kita durch die Behörden ein, damit die verantwortliche Person nicht einfach an einen anderen Standort wechselt. Ihr Sohn besucht inzwischen mit großer Freude eine neue Einrichtung: „Wir haben die richtige Entscheidung getroffen.“
Zusätzliche Informationen über die Vorfälle in der Kita könnten Eltern sensibilisieren und auf die Notwendigkeit von regelmäßigen Kontrollen und transparenter Kommunikation in Kindertagesstätten hinweisen. Experten betonen, wie wichtig es ist, dass Erzieher eine wertschätzende Sprache gegenüber Kindern verwenden, um deren Selbstbild und Entwicklung nicht zu gefährden. Die Diskrepanz zwischen professioneller Erziehung und dem persönlichen Umgang wird häufig in Diskussionen wie diesen beleuchtet.