Die Schweiz sieht sich mit einem ernsthaften Engpass bei Biokartoffeln konfrontiert. Die Gründe dafür sind vielfältig: Ein starker Pilzbefall und ungünstige Wetterbedingungen während der Erntezeit haben die Produktion drastisch reduziert.

Bereits ab Januar wird der Import von Biokartoffeln notwendig sein, um die Versorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Dies wird nicht nur die Preise erhöhen, sondern könnte auch Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Bioprodukten im Handel haben.

Der Biobauer Heinz Höneisen aus Andelfingen ZH äußert sich optimistisch über die zukünftige Entwicklung. Laut ihm könnten resistente Kartoffelsorten, wie die neu entwickelte Varietät 'Acoustic', eine vielversprechende Lösung darstellen. Diese spezielle Sorte hat den feuchten Frühling ohne chemische Behandlung überstanden und zeigt, dass auch unter schwierigen Bedingungen nachhaltige Landwirtschaft möglich ist.

Das Jahr 2024 wird als herausfordernd für die Schweizer Hartöpfelbauern in Erinnerung bleiben. Die nassen und kalten Wetterverhältnisse im Frühjahr haben den Kraut- und Knollenfäulepilz begünstigt, was der gesamten Produktionsmenge erheblich geschadet hat. Nach Schätzungen des Verbands Bio Suisse wurden in diesem Jahr landesweit nur halb so viele Biokartoffeln geerntet wie im Vorjahr. Die verbleibenden Kontingente decken nur noch den Bedarf bis Ende des Jahres ab, was bedeutet, dass Importspritzen ab Januar nötig werden.

Höneisen betont, dass selbst die konventionelle Landwirtschaft in dieser Lage keine adäquate Antwort bieten kann. "Der nachhaltigere Weg bedeutet zwar oft einen geringeren Ertrag, jedoch ist er umweltfreundlicher", erklärt er. Er, als Präsident von Bio Zürich und Schaffhausen, hat sich dem biologischen Anbau verschrieben, ist sich jedoch der Limitierungen bewusst: "Mit rein biologischer Landwirtschaft könnten wir die Welt nicht ernähren."

Die Situation könnte jedoch auch als Chance gesehen werden: Verbraucher, die bereit sind, für Alternativen zu zahlen, könnten dazu beitragen, dass die Zahl der Biokartoffeln in der Schweiz wieder steigt. Höneisen erklärt, dass Kaufentscheidungen und die Nachfrage nach neuen Sorten entscheidend sein könnten, um die lokale Biokartoffelproduktion zu revitalisieren. Wie wichtig ist dir der biologische Anbau von Lebensmitteln? Die Antworten könnten in Zukunft mehr Bedeutung gewinnen in der Diskussion um Nachhaltigkeit und die Lebensmittelversorgung der Schweiz.

Seien Sie gespannt auf die Entwicklungen des Marktes und wie sich die Verbraucherpräferenzen ändern werden – die Zukunft der Biokartoffeln kann auf dem Spiel stehen!