Hat eine "metallische Kanonenkugel" die Erde getroffen? Revolutionäre Theorie zur Mondentstehung!
2025-01-20
Autor: Mia
Die Kollision unseres Planeten mit dem Protoplaneten Theia könnte nicht nur die Entstehung des Mondes erklärt haben, sondern auch eine völlig neue Perspektive auf die geochemischen Beziehungen zwischen Erde und Mond eröffnen. Ein Forschungsteam von der Universität Göttingen hat beeindruckende neue Ergebnisse präsentiert, die die vorherrschende Theorie zur Mondentstehung in Frage stellen.
Die weit verbreitete Theorie besagt, dass der Mond vor etwa 4,5 Milliarden Jahren durch den Aufprall des Protoplaneten Theia auf die Erde entstanden ist. Man dachte, dass Theia etwa 70 Prozent des Materials des Mondes bereitstellte. Doch wie ist es möglich, dass die Sauerstoffisotope der Erde und des Mondes eine so bemerkenswerte Ähnlichkeit aufweisen, wenn nur 30 Prozent der Mondmasse von unserem Planeten stammt? Diese Frage treibt die Wissenschaftler an und sorgt für Diskussionen in der Forschungsgemeinschaft.
Um diese Frage zu beantworten, hat das Göttinger Team 14 Mondproben und 191 Analysen von irdischen Mineralien und Gesteinen untersucht. Die Ergebnisse, veröffentlicht in den renommierten Proceedings of the National Academy of Sciences, legen nahe, dass Theia möglicherweise viel mehr als nur der Protoplanet war, der den Mond erschuf.
Die Hypothese ist faszinierend: hat Theia seine äußeren Gesteinsschichten bei früheren Kollisionen verloren und wäre dann in Form einer "metallischen Kanonenkugel" mit der Erde kollidiert? Andreas Pack, einer der Autoren der Studie, sagt: "Diese neue Theorie könnte die erstaunliche Übereinstimmung der Sauerstoffisotope erklären und auch darauf hindeuten, dass Theia möglicherweise Teil des Erdkerns wurde."
Doch das ist nicht alles. Die Studie gewährt auch wichtige Einblicke in die Wasserhistorie der Erde. Bisher glaubte man, dass das Wasser erst nach der Mondentstehung durch eine Reihe von Einschlägen auf die Erde gelangte. Diese Annahme, bekannt als das „Late Veneer Event“, wird durch die neuesten Daten ins Wanken gebracht. Da die Erde scheinbar häufiger Meteoriten getroffen wurde als der Mond, erwartet man Unterschiede in den Sauerstoffisotopen, abhängig von der Herkunft des Materials.
Die überraschenden Ergebnisse zeigen jedoch, dass diese Unterschiede nicht existieren, was bedeutet, dass viele Klassen von Meteoriten ausgeschlossen werden können. Die Enstatit-Chondriten, eine spezielle Meteoritenklasse, scheinen die Daten am besten zu erklären, da sie isotopisch der Erde ähneln und ausreichend Wasser enthalten, um möglicherweise die Water-Aquise-Story der Erde allein zu erklären.
Die Theorien und Forschungsarbeiten dieses Göttinger Teams könnten unser Verständnis der Mondentstehung revolutionieren und noch viele weitere Fragen zur frühen Geschichte unseres Planeten aufwerfen. Bleiben Sie dran für weitere aufregende Updates zu dieser spannenden Entdeckung!