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Kapitän Fanconi schnappt sich Seefeld

2025-01-20

Autor: Emma

Peter Hürlimann gilt als der Pionier des Kinos am See und hat mit seinem Sommer-Filmfestival große Erfolge gefeiert. Diese Erfolge führten zu steigenden Ambitionen und einem gewaltigen Traum: einer eigenen Kino-Arena in der Umgebung.

Geplant war der Bau der „Cinerent“-Arena in Rümlang, unweit des Flughafens. Doch das Vorhaben stieß auf erhebliche Schwierigkeiten und Hürlimann geriet aufgrund finanzieller Probleme massiv in die Bredouille. Teile seines Unternehmens fielen in die Nachlassstundung, was sich als schwerwiegender Rückschlag erwies.

Besonders brisant wurde die Situation, als die Zwangsversteigerung seiner Eigentumswohnung im Zürcher Seefeld drohte. Der untere Preis für die luxuriöse Immobilie war mit 2,9 Millionen festgelegt, ein Betrag, den Hürlimann in Form eines Inhaberschuldbriefs seiner Firma Cinerent aufbringen musste. Doch kurz vor der Auktion, die bereits anberaumt war, kam die überraschende Wende: Die Versteigerung wurde abrupt abgesagt.

Der Grund: Hürlimann hatte sein Domizil an niemand Geringeren als Peter Fanconi verkauft, den ehemaligen Präsidenten der Graubündner Kantonalbank (GKB). In einer E-Mail bestätigte Hürlimann, dass er bereits einen Käufer gefunden habe, wodurch die befürchtete Zwangsversteigerung abgewendet werden konnte. Fanconi, der in Chur von seinem Posten zurücktritt, nachdem er entscheidende finanzielle Unterstützung für René Benko und dessen Globus-Warenhäuser geleistet hatte, hat sich mit diesem Kauf einen bedeutenden Deal gesichert.

Mit der GKB stellte Fanconi geschätzte 60 Millionen Euro zur Verfügung und sicherte Benko zusätzlich einen Blankokredit von 3 Millionen. Es ist bekannt, dass Fanconi auch eigenes Kapital in Benkos Projekte investierte, was ihn in einige finanzielle Turbulenzen brachte. Dennoch ist er in einer Position, in der er nicht kämpfen muss, und konnte sich somit die Traumwohnung des Zürcher Kinounternehmers sichern.

Einen weiteren Rückschlag könnte Hürlimann in der Zukunft erleben, wenn seine finanziellen Probleme nicht gelöst werden. Die Uhren ticken für den ehemaligen Kinokönig, während Fanconi nun einen weiteren Glamour-Status im Zürcher Immobilienmarkt erlangt hat. Weder Hürlimann noch Fanconis Sprecher haben bis dato auf Anfragen reagiert.