Gesundheit

Gefährliche Wechselwirkungen: Hohe Kaliumwerte durch Herzschwäche-Medikamente – Was Patienten wissen müssen!

2024-09-27

Hamburg – Herzschwäche ist ein ernstzunehmendes gesundheitliches Problem, das in Deutschland etwa vier Millionen Menschen betrifft und weltweit die dritthäufigste Todesursache darstellt. Die rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Aktuelle Studien zeigen, dass Medikamente zur Behandlung von Herzschwäche, insbesondere Diuretika und RAAS-Hemmer, den Kaliumspiegel im Körper erheblich beeinflussen können. Dies kann zu einer Hyperkaliämie führen, einem Zustand, der potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen verursachen kann. Interessanterweise zeigen neue Erkenntnisse der ZORA-Studie*, dass viele Patienten die RAAS-Hemmer-Behandlung wegen erhöhter Kaliumwerte entweder reduzieren oder ganz einstellen müssen, was zu einem erhöhten Risiko für Krankenhausaufenthalte führt. Schockierend ist, dass bei 51 % dieser Patienten die Behandlung nie wieder aufgenommen wird.

Der Weltherztag am 29. September erinnert uns daran, wie wichtig es ist, auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu achten und die Symptome zu erkennen. Insbesondere der Zusammenhang zwischen der Medikationsweise und den damit verbundenen Kaliumwerten darf nicht unterschätzt werden. Es ist bekannt, dass fast jeder Dritte, der mit RAAS-Hemmern behandelt wird, hohe Kaliumwerte entwickelt, was eine enge Überwachung erforderlich macht.

Die Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften sind klar: Patienten sollten die RAAS-Hemmer-Behandlung fortsetzen und zusätzlich Kaliumbinder verwenden, um den Kaliumspiegel zu kontrollieren. Diese Medikamente helfen, das überschüssige Kalium im Körper zu binden und somit die Werte zu stabilisieren, ohne die Herzmedikation zu reduzieren.

Neue Informationsmaterialien, wie die Patient:innenbroschüre "Unsichtbar, aber da!", bieten wertvolle Informationen zur Hyperkaliämie und ihren Behandlungsmöglichkeiten. Diese wichtige Ressource ist kostenlos erhältlich und kann helfen, das Bewusstsein bei betroffenen Patienten und ihrer Umgebung zu schärfen.

Zusätzlich sollte erwähnt werden, dass Hyperkaliämie nicht nur bei Herzinsuffizienz auftritt. Personen mit bestimmten Risikofaktoren, wie chronischen Nierenerkrankungen oder Diabetes, sind ebenfalls besonders gefährdet. Daher ist es entscheidend, dass Ärzte in der Behandlung dieser Patienten auf die Nebenwirkungen ihrer Medikamente achten und die Kaliumwerte regelmäßig überwachen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei Patienten mit Herzschwäche eine sorgfältige Abstimmung zwischen der Medikamentenbehandlung und der Überwachung der Kaliumwerte entscheidend für ein besseres Behandlungsergebnis ist. Die richtigen Maßnahmen können helfen, schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

*Die ZORA-Studie analysierte über 4 Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland, darunter 8.325 Personen mit chronischer Herzinsuffizienz und Hyperkaliämie, die über ein Jahr beobachtet wurden. Die Ergebnisse verdeutlichen die Dringlichkeit einer genauen Beobachtung und Anpassung der Medikation in der Behandlung von Herzschwäche-Patienten.