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Ex-Federer-Coach Ljubicic: "Ich war oft ratlos beim Training"

2024-11-08

Autor: Gabriel

Die Zusammenarbeit zwischen Roger Federer und Ivan Ljubicic erstreckte sich über sechs Jahre, von 2016 bis zu Federers Rücktritt im Jahr 2022. Diese Zeit war geprägt von Höhen und Tiefen, doch ein Höhepunkt sticht besonders hervor: Der dramatische Sieg bei den Australian Open 2017 gegen Rafael Nadal.

Ljubicic, ein ehemaliger Profi-Tennisspieler aus Kroatien, erinnert sich an den Beginn ihrer Zusammenarbeit: „Roger lud meine Frau und mich zum Essen ein und fragte mich direkt, ob ich Interesse hätte, mit ihm zu arbeiten. Ich war total überrascht, denn ich wusste nicht, dass Stefan Edberg aufhören würde“.

Die Herausforderung war groß – Federers letzter Grand-Slam-Sieg lag bereits vier Jahre zurück, als Ljubicic zu ihm stieß. „Ich habe ihm gesagt, dass ich für mehr als nur einen einzigen Grand Slam unterschreiben möchte, ich wollte mehrere Titel gewinnen“, verrät Ljubicic selbstbewusst.

Im ersten Jahr ihrer Zusammenarbeit hatte Federer mit gesundheitlichen Problemen, insbesondere Knieverletzungen, zu kämpfen. Doch im Frühjahr 2017 kam der Durchbruch: Im spannenden Finale der Australian Open besiegte Federer Nadal nach einem dramatischen fünf Satz-Match. „Das war ein unglaublicher Moment für uns. Roger lag im fünften Satz bereits 1:3 zurück und schaffte es trotzdem, das Match zu drehen“, beschreibt Ljubicic die Emotionen, die ihn übermannten.

Die Beziehung zwischen Ljubicic und Federer war nicht nur von Trainer und Spieler geprägt, sondern auch ein gegenseitiges Lernen. „Ich konnte von Roger so viel lernen, besonders wie er die kleinsten Details perfektionierte. Manchmal wusste ich einfach nicht, was ich sagen sollte, weil er in allem, was er tat, so perfekt war“, erläutert Ljubicic.

Trotz des Erfolges gab es auch dunkle Zeiten. In den letzten Jahren seiner Karriere wurde Federer immer wieder von Verletzungen geplagt, was letztlich zu seiner Entscheidung führte, 2022 zurückzutreten. „Es waren nicht immer einfache Zeiten. Jeder glaubt, dass für Roger alles einfach ist, aber das stimmt nicht“, erklärt Ljubicic und offenbart die emotionalen Herausforderungen, die sie gemeinsam bewältigen mussten.

Die Tennis-Welt fragt sich nun, wie es ohne den Maestro weitergeht. Ljubicic betont, dass die neue Generation aufstrebender Talente, wie Carlos Alcaraz und Jannik Sinner, frischen Wind ins Spiel bringt, aber die Lücke, die Federer hinterlässt, bleibt unbestreitbar groß. Werden wir eines Tages einen weiteren Spieler sehen, der die Eleganz und die Dominanz des Schweizers erreicht? Nur die Zeit wird es zeigen.