
Entdeckung Uralter Bakterien auf Mammutfossilien: Ein Blick in die Vergangenheit!
2025-09-09
Autor: Alina
Uralte Bakterienreste auf Mammutzähnen gefunden!
Wissenschaftler haben auf den Zähnen von Mammuts, die einst durch die eiszeitlichen Tundren zogen, faszinierende Spuren von Bakterien entdeckt. Diese Überreste repräsentieren die ältesten bekannten mikrobiellen DNA-Rückstände und bieten einen einmaligen Einblick in die Mikroorganismen, die das Leben dieser majestätischen Kreaturen geprägt haben.
Pionierarbeit in der Paläogenetik
Forscher am Zentrum für Paläogenetik in Schweden haben das Erbgut von 483 Mammuten untersucht, wobei 440 Proben erstmalig sequenziert wurden. Unter der Leitung von Benjamin Guinet wurde überprüft, inwiefern sich die Mammut-DNA von den zahlreichen genetischen Mikrobenspuren unterscheiden lässt.
310 Mikrobenarten identifiziert
Mit modernsten Methoden der Genomforschung und Bioinformatik analysierte das Team Proben aus Zähnen, Knochen und Haut von Mammuts, die in Alaska und Sibirien gefunden wurden. Dabei gelang es ihnen, 310 unterschiedliche Mikrobenarten aus sechs verschiedenen Gruppen zu identifizieren, darunter Verwandte von Actinobacillus, Pasteurella und Streptococcus.
Benjamin Guinet kommentierte die Entdeckung: "Stellen Sie sich vor, Sie halten einen Millionen Jahre alten Mammutzahn in der Hand und er trägt noch immer die Spuren jener uralten Mikroben, die damals mit diesem Mammut lebten!" Diese Ergebnisse erweitern die Erforschung mikrobieller DNA über die Millionen Jahre Grenze hinaus und erinnern uns daran, wie Mikroben und ihre Wirtstiere eng miteinander verbunden waren.
Mikroben: Harmlos oder gefährlich?
Die Erkenntnisse dieser Studie eröffnen ein neues Kapitel im Verständnis ausgestorbener Arten. Die Forscher können nun nicht nur die Genome der Mammuts analysieren, sondern auch die mikrobiellen Gemeinschaften, die einst in ihnen lebten. Darunter waren auch potenziell krankheitserregende Bakterien, wie ein Pasteurella-ähnliches Bakterium, das ähnlich ist wie Erreger, die heute Afrikanischen Elefanten tödliche Epidemien bescheren.
Ein Blick auf das Leben der Mammuts
Darüber hinaus konnten Genome von Erysipelothrix, einem Bakterium, das unter anderem Hausschweine und Geflügel befällt, teilweise rekonstruiert werden. Diese Überreste wurden im ältesten untersuchten Mammutfossil gefunden, einem beeindruckenden 1,1 Millionen Jahre alten Steppenmammut.
Verwandtschaft und Krankheiten der Mammuts
Das Steppenmammut (Mammuthus trogontherii), das während der Eiszeit durch Nordeuropa und Asien wanderte, gilt als Vorfahre des Wollhaarmammuts und des Kolumbianischen Mammuts. Während heutige Elefanten nicht direkt von Mammuts abstammen, zeigen alle Linien eine gemeinsame Abstammung vor Millionen von Jahren.
Die neuen Ergebnisse legen nahe, dass diese gewaltigen Eiszeitgiganten möglicherweise unter den gleichen Krankheiten litten, die auch ihre lebenden Verwandten bedrohen. Auch wenn die Mammuts verschwunden sind, könnten die Mikroben, die ihr Schicksal beeinflussten, weiterbestehen.
Neue Perspektiven auf die Evolution
Tom van der Valk, Seniorautor der Studie, hebt hervor: "Unsere Arbeit zeigt, dass uralte Überreste biologische Erkenntnisse über das Wirtsgenom hinaus bewahren können. Sie eröffnen uns neue Perspektiven zur Rolle von Mikroorganismen in Anpassung, Krankheit und Aussterben in den Ökosystemen des Pleistozäns." Diese Entdeckungen könnten weitreichende Implikationen für unser Verständnis der Evolution und der biologischen Interaktionen in der Vergangenheit haben.