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Donald Trump und Elon Musk: Wie lange hält die Bromance wirklich?

2024-11-16

Autor: Nina

Die aktuelle Szene in Mar-a-Lago, dem Anwesen von Donald Trump, gleicht einem geschäftigen Warteraum für Berater, Clubmitglieder und politische Aspiranten. Im Mittelpunkt steht der wiedergewählte Ex-Präsident, doch nicht allein. An seiner Seite ist täglich Elon Musk, der Tech-Guru und Kopf hinter Unternehmen wie Tesla und SpaceX, dessen Vermögen derzeit auf schätzungsweise 350 Milliarden Dollar geschätzt wird.

Musk scheut sich nicht, sich aktiv in die politische Agenda einzumischen. Er war während Trumps wichtiger Gespräche, beispielsweise mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sofort zur Stelle und pflegt auch Beziehungen zu internationalen Akteuren, wie seinem letzten Treffen mit dem iranischen UNO-Botschafter zeigt. Dies wirft Fragen auf, inwieweit Musk Einfluss auf die zukünftige Regierungspolitik ausüben könnte.

Sein politisches Engagement hat Musk teuer erkauft. Er investierte über 200 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf und spielte eine Schlüsselrolle bei der Mobilisierung der republikanischen Basis in Pennsylvania. Diese enge Verbindung zu Trump stärkt seine Position und macht ihn de facto zum wichtigsten Berater des Ex-Präsidenten.

In den letzten Wochen hat sich Musk als Trumps „First Buddy“ etabliert. Sie diniert zusammen und spielt Golf – eine Verbindung, die Musk den „Onkel-Status“ bei Trumps Enkelin einbrachte. Trumps Sprecherin bezeichnete das Duo als „gute Freunde und brillante Leader, die Amerika wieder groß machen werden“. Diese beidseitigen Schmeicheleien stärken den Eindruck einer tiefen Freundschaft.

Doch Historiker wie David Nasaw warnen davor, dass diese „Bromance“ nicht von Dauer sein wird. In Trumps Umfeld gibt es wenig Platz für rivalisierende Stars. Die Geschichte zeigt, dass Unternehmer, die sich eng mit Politikern verbünden, häufig enttäuscht werden, wenn sich die politischen Winde drehen. Musk könnte sich in einer ähnlichen Lage wiederfinden, zumal Trump in einem Meeting andeutete, dass diese Freundschaft nur solange währt, wie er Musk als nützlich erachtet.

Die Idee einer Reform derUS-Bundesverwaltung wird von Musk und Trump gemeinsam angestoßen. Sie haben eine Initiative zum „Departement für Verwaltungseffizienz“ ins Leben gerufen, was bereits erste Stellenanzeigen hervorgebracht hat. Die Anforderung? Gesucht werden „Revolutionäre mit hohem IQ“, die bereit sind, über 80 Stunden pro Woche zu arbeiten. Musk verspricht eine radikale Kostensenkung von jährlich 2 Billionen Dollar bis zur 250-Jahr-Feier der USA im Jahr 2026.

Die Chemie zwischen Trump und Musk könnte jedoch trügerisch sein. Beide Männer zeichnen sich durch einen unersättlichen Ehrgeiz und den Mut zu riskanten Entscheidungen aus, was sie gemeinsam macht, aber auch zu Rivalen in einer Machtstruktur werden könnte.

Trotz aller Enthusiasmus gibt es auch Skepsis. Viele Wähler stellen Musks Rolle als Berater in Frage. Eine Fokusgruppe zeigte, dass nur 5 von 14 Wechselwählern seine Einflussnahme positiv bewerten. Kritiker befürchten Interessenkonflikte aufgrund der engen Verbindung zwischen Musks Unternehmen und staatlichen Aufträgen.

Inmitten dieser politischen Intrigen bleibt abzuwarten, ob die Bromance zwischen Trump und Musk Bestand hat oder ob sich das Blatt wenden wird. Die Verbindung könnte möglicherweise komplizierter werden, als beide Männer derzeit glauben. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie diese Beziehung sich entwickelt und welche Auswirkungen sie auf die politische Landschaft in den USA hat.