Über vier Jahre hinweg gräbt ein kleines Gerät namens „Mole“ in den geheimnisvollen Boden des Mars. Bei „Mole“ handelt es sich jedoch keineswegs um ein süßes Tier in einem Raumanzug, sondern um ein hochentwickeltes Instrument, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Zusammenarbeit mit der NASA für die InSight-Mission entwickelt wurde.

Diese Mission, die 2022 offiziell als abgeschlossen galt, hat uns nun dank neuer Datenanalysen eine bahnbrechende Entdeckung beschert, die uns tiefere Einblicke in die Geologie des Mars gewährt. Die Wissenschaftler*innen präsentierten ihre Ergebnisse kürzlich im renommierten Fachjournal Geophysical Research Letters.

Trotz ernster Herausforderungen, als der Maulwurf ursprünglich bis zu fünf Meter unter die Oberfläche bohren sollte, erzielte er nur eine Tiefe von rund vierzig Zentimetern. Diese Enttäuschung war darauf zurückzuführen, dass der Boden bis in eine Tiefe von zwanzig Zentimetern stark verkrustet war, was die Forscher*innen nicht vorhergesehen hatten. Dennoch erforschte der Maulwurf weiterhin die Eigenschaften des Marsbodens.

Nach der Beendigung der Hämmer-Versuche wurde das Gerät als Thermalsonde eingesetzt. Die Untersuchungen ergaben, dass die Temperaturen im oberflächennahen Boden die physikalischen Eigenschaften wie Elastizität, seismische Wellen und thermale Leitfähigkeit beeinflussen. Besonders spannend sind die Implikationen dieser Entdeckungen für die Frage des Lebens auf dem Mars.

Die Temperatur des Marsbodens spielt eine entscheidende Rolle für das Potenzial mikrobiellem Lebens. Professor Tilman Spohn vom DLR stellt fest, dass die Temperatur nicht nur chemische Reaktionen im Boden beeinflusst, sondern auch den Austausch mit den Gasmolekülen der Marsatmosphäre und somit potenzielle biologische Prozesse beeinflusst. Diese Erkenntnisse öffnen neue Türen für die Suche nach Leben auf dem roten Planeten.

Zudem sind die Ergebnisse von großer Bedeutung für zukünftige bemannte Mars-Missionen. Die täglichen Temperaturschwankungen der Marsoberfläche, die bis zu 110 bis 130 Grad betragen können, zeigen, dass der Marsboden als hervorragender Isolator fungiert. In einer Tiefe von nur wenigen Zentimetern schwanken die Temperaturen lediglich um fünf bis sieben Grad, was bedeutet, dass Astronauten vor extremen Temperaturschwankungen geschützt werden können.

Diese neue Studie könnte nicht nur unser Verständnis des Mars erweitern, sondern auch entscheidende Informationen liefern, die für zukünftige Erkundungen des Planeten von unschätzbarem Wert sind. Halten wir uns bereit für die aufregenden Möglichkeiten, die der Mars noch für uns bereithält!