Zurich Versicherung drastisch: Fitnesszeiten für Mitarbeitende stark eingeschränkt
2024-11-16
Autor: Luca
Die Zurich Versicherung hat die Öffnungszeiten ihrer Fitnesscenter drastisch verändert, was für Unmut unter den Mitarbeitenden sorgt. Ab sofort dürfen die Angestellten das interne Gym nur noch außerhalb der Bürozeiten nutzen. Dies bedeutet, dass der Zugang während der regulären Arbeitszeiten, in denen viele Mitarbeiter gerne ein Workout einbauen würden, gänzlich abgeschafft wurde.
Diese Änderung folgt auf die Eröffnung des neuen Hauptsitzes in Zürich vor fast vier Jahren, als Zurich noch mit kostenlosen Fitnessangeboten für alle Angestellten warb. Nun ist das Fitnesscenter nur noch vor oder nach den Bürozeiten sowie von 12 bis 14 Uhr geöffnet – und das sorgt für Frustration. Ein Mitarbeiter äußerte sich gegenüber den Medien und berichtete, dass sie über die Mittagszeit anstehen müssen, was das Gefühl von Bevormundung verstärkt. Auch Jogger, die während ihrer Pausen eine schnelle Runde drehen möchten, sehen sich benachteiligt, da die Umkleideräume erst später zugänglich sind.
An Wochenenden und Feiertagen ist das Fitnesscenter dagegen durchgehend von 5 bis 23 Uhr geöffnet. Der Hauptgrund für diese Neuregelung sei die Notwendigkeit, dass der Hauptsitz als Vorzeigebeispiel für Erfolg und Kundenorientierung fungiert. Die Mitarbeitenden sollten während der Bürozeiten verfügbar sein und nicht im Fitnessstudio schwitzen, da dies den Eindruck für Kunden und externe Besucher verschlechtern könnte.
Zusätzlich zu den neuen Fitnesszeiten wurden auch die Homeoffice-Regeln verschärft. Damit stellt sich die Frage: Hat Zurich ein Vertrauensproblem mit seinen Mitarbeitenden?
Die Personalexpertin Ursula Bergundthal kritisiert die Regelverschärfung und deutet darauf hin, dass dies als Zeichen von Misstrauen seitens des Managements gedeutet werden könnte. In ihren Augen ist es immer problematisch, Vorteile wegzunehmen oder zu reduzieren. Sie empfiehlt eine differenzierte Handhabung, je nach Funktion und Geschäftsbereich der Mitarbeitenden, um sowohl die Geschäftsinteressen als auch das Wohl der Mitarbeitenden zu berücksichtigen.
Obwohl viele Mitarbeitende sicher frustriert sind, erwarten viele, dass sie sich an die neuen Regeln anpassen werden, da das Gesamtpaket – inklusive attraktiver Gehälter und Benefits – bei großen Versicherungen und Banken nach wie vor stimmt.
Ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass die Entscheidung auf der Ebene der Geschäftsleitung getroffen wurde. Ziel ist es, die dienstleistungsorientierten Anforderungen optimal mit den Bedürfnissen der Mitarbeitenden in Einklang zu bringen. Von den Mitarbeitenden wird zudem erwartet, dass sie ihre eigene Fitnessinitiative ergreifen, um sich außerhalb der Arbeitszeiten fit zu halten.
Die Diskussion über die Entscheidung, die Öffnungszeiten des Fitnesscenters stark einzuschränken, regt viele zu unterschiedlichen Meinungen an. Einige sehen die Maßnahme als notwendig zur Stärkung der Arbeitskultur, andere empfinden sie als unfair und führen die Gefahr an, dass sich das Arbeitsklima negativ entwickeln könnte.
In den sozialen Medien diskutieren Angestellte bereits über die neuen Regeln: "Der Zugang zum Fitnesscenter ist ein Teil unserer Arbeitskultur, und dessen Einschränkung zeigt nicht, dass uns das Wohl der Mitarbeitenden am Herzen liegt," sagt eine Stimme.
Die Zurich Versicherung steht also vor der Herausforderung, die Balance zwischen Unternehmenszielen und den Bedürfnissen ihrer Mitarbeitenden zu finden, während das Fitnesscenter für viele ein wichtiger Teil des Arbeitsalltags gewesen ist. Wie wird sich diese Entscheidung auf die Zufriedenheit der Angestellten auswirken? Ein Umdenken im Management könnte der Schlüssel sein, um die engagierten Mitarbeitenden langfristig zu halten.