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Die alpine Energiewende: Wallis bleibt im Rückstand, während Graubünden voranprescht

2025-09-19

Autor: Nina

Alpine Solarprojekte: Ein Wettlauf gegen die Zeit

Die Vision, in den majestätischen Alpen große Solaranlagen zu errichten, um auch im Winter nachhaltig Energie zu produzieren, hat ihren Ursprung im Wallis. 2022 erhielt dieser zukunftsweisende Plan im Parlament von Bern viel Unterstützung. Doch drei Jahre später zeigt sich ein gemischtes Bild.

Baufortschritte im Graubünden, Stillstand im Wallis

Während in den Kantonen Graubünden und Uri bereits erste Anlagen im Bau sind, bleibt das Wallis hinter seinen Erwartungen zurück. Hier stehen aktuell nur zwölf Projekte auf dem Papier, ohne eine einzige rechtskräftige Genehmigung.

Große Visionen, große Herausforderungen

Beat Rieder, Walliser Ständerat, betrachtet die großen Dimensionen der Projekte als Hauptgrund für die Verzögerungen. "Wir planen große Anlagen, die die Landschaft stark beeinflussen und daher Widerstände hervorrufen", erklärt er. Unterstützung findet er dabei bei Antje Kanngiesser, CEO von Alpiq, die auf technische Herausforderungen in Höhenlagen über 2000 Metern hinweist.

Widerstand gegen die bürokratischen Hürden

Die Kritik an der Verzögerung wird lauter. Rieder beklagt eine „Resistenz“ innerhalb der kantonalen Verwaltung und führt an, dass die Behörde die Sachlage falsch eingeschätzt hat. Projektinitiatoren berichten von unrealistischen Anforderungen seitens der Behörden, die oft nachgebessert werden müssen.

Kantonale Unterschiede im Genehmigungsprozess

Hans-Jörg Arnold, Vizepräsident der kantonalen Baukommission, räumt ein, dass der Prozess im Wallis länger dauert als gewünscht. Er erklärt, dass nicht alle Projekte die nötige Qualität für die Genehmigung hätten.

Erfolgsgeschichten in Graubünden

Im Gegensatz dazu läuft der Bau auf der Madrisa in Graubünden zügig voran. Projektleiter Fabio Maurizio äußert sich optimistisch und erwartet, bis Ende des Jahres 15 bis 20 Prozent der Anlage fertigzustellen. Die Kooperation mit den Behörden und die strategische Wahl des Standorts erweisen sich als entscheidend.

Ein positives Beispiel der Zusammenarbeit

Selbst Kritiker wie Rahel Marti von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz zeigen sich zufrieden mit der Planung in Graubünden. Hier scheint es, als sei die Landschaft bereits erschlossen, sodass der Widerstand gering blieb.

Lektionsansätze für das Wallis

Schließlich muss das Walliser Projektteam erkennen, dass andere Kantone mit diesen Herausforderungen besser umgehen. Rieder hofft, dass die Fortschritte in Graubünden auch dem Wallis helfen könnten. "Mit dem Erfolg in anderen Regionen wird es auch für uns einfacher, die Projekte voranzutreiben," sagt er.

Ausblick auf die Zukunft

Während Graubünden bereits an der Energiewende arbeitet, bleibt das Wallis in der Verantwortung. Der Solarexpress mag ins Stocken geraten sein, doch die Hoffnung auf Fortschritt und Innovation bleibt.