Nation

Der Trauerschmerz der Nation: Königin Astrids tragischer Unfall von 1935

2025-08-29

Autor: Emma

Am 29. August 1935, ein Tag, der mit dem Glanz der Internationalen Weltausstellung in Brüssel begann, verwandelte sich in eine nationale Tragödie für Belgien. Die geliebte Königin Astrid, erst 30 Jahre alt, starb bei einem tragischen Autounfall in der Schweiz.

Der Schock erfasste das Land sofort: Theater und Restaurants schlossen, die Börse stellte ihren Betrieb ein, und die Flaggen wurden auf Halbmast gesetzt. Die Weltmedien aber richteten ihren Blick auf Küssnacht, wo das Unglück stattfand.

Der verhängnisvolle Fahrten

An diesem schicksalhaften Tag verließen Königin Astrid und König Leopold III. ihre Villa in Horw, um einen sonnigen Wandertag am Vierwaldstättersee zu genießen. Während die Kinder schon mit der Gouvernante abgereist waren, saß Leopold am Steuer des stilvollen Packard-Cabriolets.

Ein Zeuge berichtete, dass Astrid eine Karte in der Hand hielt und auf den Rigi zeigte, als das Unglück geschah. Plötzlich verlor Leopold die Kontrolle über das Fahrzeug, das von der Straße abkam, einen steilen Hang hinunterfuhr und gegen einen Birnbaum prallte.

Astrid wurde aus dem Auto geschleudert und erlitt tödliche Kopfverletzungen, während der König und der Chauffeur schwere Verletzungen davontrugen.

Ein unerwartetes Medieninteresse

Willy Rogg, ein junger Zahnmedizinstudent, der während des Unfalls in Küssnacht war, erfasste das Geschehen mit seiner Kamera. Seine Bilder, die den Unfallort und den Moment zeigen, in dem Astrids lebloser Körper in einen Sarg gelegt wurde, sorgten weltweit für Aufsehen. Die Associated Press erkannte sofort die Brisanz der Aufnahmen und zahlte Rogg dafür.

Der erste Nachtflug der Swissair

Um die Fotos schnellstmöglich nach London zu bringen, arrangierte Rogg einen hastigen Transport zum Flughafen Dübendorf. Dort wartete bereits der berühmte Pilot Walter Mittelholzer auf ihn. Dank seiner Initiative hob die Swissair am Abend zu ihrem ersten Nachtflug ab, um die Nachrichten schnell in die Welt zu senden.

Ein Ort des Gedenkens

Nach dem Unfall wurde die Unfallstelle in Küssnacht zu einem Pilgerort. Trauernde hinterließen Blumen, und ein Holzschild markierte den Ort, an dem die Königin starb. Bis heute gibt es im Heimatmuseum Küssnacht ein Stück der Frontscheibe des Autos, das bei dem Unglück zerbrach.

Die Königin der Herzen

Astrid, eine geborene schwedische Prinzessin, war für viele die Diana ihrer Zeit. Sie war nicht nur schön und wohltätig, sondern auch ein Vorbild für viele. Ihre Beliebtheit in Belgien war überwältigend und vereinte ein gespaltenes Volk in Trauer und Fassungslosigkeit.

Eine ewige Erinnerung

Die Tragödie führte dazu, dass die Schweizer Regierung das Grundstück des Unglücks der belgischen Königsfamilie übergab, auf dem eine Gedenkkapelle errichtet wurde. Diese Astrid-Kapelle wurde 1936 eingeweiht und wurde zu einem Anziehungspunkt für Trauernde und verliebte Paare.

Leopold III. hingegen, der niemals wirklich über den Verlust hinwegkam, versuchte, alle Erinnerungen an die Tragödie auszulöschen und verbot seinen Kindern, über ihre Mutter zu sprechen.

Bis heute bleibt das Autowrack unwiedergefunden in der Tiefe des Vierwaldstättersees, ein stilles Zeugnis eines der verhängnisvollsten Tage in der Geschichte Belgiens.