
Dauerhafte Trauer: Ein Schleichendes Risiko für die Lebenserwartung
2025-08-24
Autor: Gabriel
Trauer und ihre Auswirkungen auf die Lebenszeit
Der Verlust eines nahestehenden Menschen gehört zu den tiefgreifendsten Erfahrungen im Leben. Eine adäquate Trauerphase ist wichtig, um den Schmerz zu verarbeiten. Doch was passiert, wenn die Trauer einfach nicht endet?
Eine aktuelle Studie zeigt alarmierende Ergebnisse: Menschen, die über Jahre hinweg stark trauern, haben ein um 88 Prozent erhöhtes Risiko, in den nächsten zehn Jahren zu sterben. Diese Erkenntnisse stammen von einer Forschungsteam der Universität Aarhus, das von Mette Kjærgaard Nielsen geleitet wird.
Die Studie: Eine tiefe Analyse von Trauer und Gesundheit
Insgesamt 1.735 Personen, die um unheilbar kranke Angehörige trauerten, wurden über einen Zeitraum von zehn Jahren begleitet. Die Forscher untersuchten, wie sich das Trauerempfinden über die Zeit veränderte.
Fünf Trauermuster wurden identifiziert: 1. Stabile niedrige Trauer, 2. abnehmende mittlere Trauer, 3. abnehmende hohe Trauer, 4. verzögert einsetzende Trauer, und 5. konstant hohe Trauer. Letztere Gruppe stellte ein besorgniserregendes Muster dar.
Schockierende Statistiken: Trauernde auf der Gefahrenliste
Zehn Jahre nach dem Beginn der Studie verstarben 7,3 Prozent der Probanden mit niedriger Trauer, während aus der Gruppe der konstant Trauernden 21,5 Prozent starben. Diese drastischen Unterschiede verdeutlichen die negativen Auswirkungen einer anhaltenden Trauer.
Teilnehmer dieser Gruppe benötigten auch weit mehr psychologische Unterstützung und hatten eine höhere Rate an krankheitsbedingten Arztbesuchen.
Trauer beeinflusst auch die körperliche Gesundheit
Die körperlichen Folgen anhaltender Trauer sind alarmierend: erhöhter Blutdruck, ein steigender Cortisolspiegel – das Stresshormon – und sogar ein erhöhtes Risiko für Diabetes und andere gesundheitliche Probleme sind häufige Begleiter.
Sian Harding, Kardiologin am Imperial College London, warnt davor, dass die psychische Verfassung von Trauernden oft ernsthafte körperliche Folgen hat.
Dringender Handlungsbedarf: Unterstützung für Trauernde
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit einer umfassenderen Unterstützung für Menschen, die über längere Zeiträume trauern. Der Bedarf an medizinischer Betreuung und psychologischer Hilfe ist hier besonders hoch.
Die Forscher fordern, dass die bestehenden Hilfsangebote überdacht und an die Bedürfnisse dieser Hochrisikogruppen angepasst werden.
Ein breiteres Bild: Die Trauer um Kinder
Zusätzlich zu dieser Untersuchung belegen frühere Studien ähnliche Tendenzen bei Eltern, die den Verlust eines Kindes erlitten haben. Diese Eltern haben ebenfalls ein signifikant erhöhtes Sterberisiko.
Die Forschungsergebnisse fokussieren besonders darauf, wie Trauer und Stress langfristige medizinische Probleme hervorrufen können und zeigen uns, wie wichtig es ist, Trauer nicht zu ignorieren.
Fazit: Trauer darf nicht unterschätzt werden
Diese alarmierenden Ergebnisse fordern uns dazu auf, das Thema Trauer ernst zu nehmen und betroffene Personen besser zu unterstützen. Präventive Ansätze und gezielte Hilfe sind entscheidend, um die Lebensqualität und -erwartung von Trauernden zu verbessern.