Nation

Dadvan Yousuf: Urteil gegen SRF-Journalistinnen eröffnet Diskussion über Journalismus und Verantwortung

2024-11-11

Autor: Louis

Dadvan Yousuf, ein Krypto-Unternehmer, der als Flüchtling mit Hilfe von Bitcoin zum Millionär wurde, hat einen bemerkenswerten rechtlichen Sieg errungen. Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat kürzlich zwei ehemalige Journalistinnen des Schweizer Fernsehens (SRF) wegen übler Nachrede verurteilt. Dies geschah, nachdem die Journalistinnen Yousuf im Februar 2022 völlig zu Unrecht mit Betrug und Terrorismus in Verbindung brachten. Am 29. Oktober 2023 ergingen die Strafbefehle, die die Journalistinnen zu Geldstrafen von 3000 und 3600 Franken und weiteren Kosten verurteilen.

Im Zentrum der Kontroversen stehen Anklagen, die aus einem Artikel resultierten, in dem die Journalistinnen eine anonyme Quelle zitierten. Diese Bibel behauptete, Yousuf hätte Kryptowährungs-Transaktionen mit Adressen durchgeführt, die auf schwarzen Listen stehen. Die Zürcher Staatsanwaltschaft stellte fest, dass dieser Bericht den Eindruck erweckte, Yousuf sei in kriminelle Aktivitäten verwickelt. Das Urteil unterstreicht die Schwere von übler Nachrede und die Verantwortung von Journalisten im Hinblick auf ihre Quellen und deren Glaubwürdigkeit.

SRF verteidigt seine Journalistinnen vehement. In einer Stellungnahme betont das Netzwerk, dass die Berichterstattung im Einklang mit den Publikationsrichtlinien des Unternehmens stand. Jedoch haben sie auf eine Einsprache gegen die nicht rechtskräftigen Strafbefehle verzichtet, um den Quellenschutz zu wahren. Die Entscheidung, die Journalistinnen nicht zu verteidigen, wirft Fragen zur Balance zwischen Pressefreiheit und journalistischer Verantwortung auf.

Yousuf hat angekündigt, auch zivilrechtlich gegen die Journalistinnen vorzugehen, um aufzuzeigen, wie ungenügende Recherchen das Leben Einzelner negativ beeinflussen können. Er fordert Schadensersatz aufgrund der erheblichen persönlichen und beruflichen Folgen, die diese Falschmeldungen für ihn hatten. Gleichzeitig bleibt er jedoch mit anderen rechtlichen Anklagen konfrontiert. Ein laufendes Verfahren in Bern, das im Jahr 2023 eröffnet wurde, befasst sich mit dem Vorwurf des gewerblichen Betrugs und der Veruntreuung.

Besonders brisant ist, dass die Finanzmarktaufsicht (Finma) Yousuf im Mai 2023 ein Tätigkeitsverbot auferlegte, nachdem sie feststellte, dass seine Dornii-Stiftung unerlaubt als Finanzintermediär und Wertpapierhaus agierte. Diese multilateralen rechtlichen Probleme werfen einen Schatten auf seine unternehmerischen Ambitionen und die Glaubwürdigkeit des Krypto-Marktes selbst.

Diese Entwicklungen stellen eine essentielle Frage: Wie weit reicht die Verantwortung der Medien, insbesondere wenn es um die Berichterstattung über Personen in heiklen Umständen geht? Yousufs Fall wird wahrscheinlich nicht nur für ihn selbst, sondern auch für die Medienlandschaft in der Schweiz von Bedeutung sein. Journalisten stehen vor der Herausforderung, Balance zwischen investigativem Journalismus und der Wahrung der Rechte von Individuen zu finden.