Unterhaltung

K-Pop-Stars: Wenn der Ruhm tödliche Schatten wirft

2024-11-13

Autor: Nina

Die südkoreanische Unterhaltungsindustrie, bekannt für ihre strahlenden K-Pop-Stars und talentierten Schauspieler, hat eine dunkle Seite, die zunehmend ans Licht kommt. Der jüngste Schock für Fans und Kollegen ist der tragische Tod des TV-Stars Song Jae-rim, der im Alter von nur 39 Jahren in seiner Wohnung in Seoul aufgefunden wurde.

Song Jae-rim war in seiner Heimat ein angesehener Schauspieler und Model, wenngleich er international weniger bekannt war. Er zierte die Cover von prominenten Magazinen wie „Vogue“, „GQ“ und „Esquire“. Die Umstände seines Todes wirbelten die Diskussion über den hohen Druck, dem viele Stars in der Industrie ausgesetzt sind, erneut auf. Berichten zufolge wurde ein Abschiedsbrief gefunden; die Ermittlungen dauern an, jedoch gibt es bislang keine Hinweise auf äußere Einwirkungen.

Die Trauer in der Fangemeinde ist groß und wirft erneut die Frage nach dem psychischen Druck auf, dem viele südkoreanische Idole ausgesetzt sind. Der Fall von Song Jae-rim ist nicht der einzige; die Branche hat in den letzten Jahren mehrere tragische Abschiede erlebt. So nahm sich im Mai 2023 das K-Pop-Idol Haesoo im Alter von 29 Jahren das Leben, während der renommierte Schauspieler Lee Sun-kyun aufgrund von Drogenvorwürfen und seinem darauf folgenden Tod in seinem Auto in einem Park in Seoul Aufsehen erregte. Auch Moonbin, ein Mitglied der Boygroup ASTRO, starb tragisch mit nur 25 Jahren.

Die südkoreanische Unterhaltungsindustrie ist für ihre strengen und oft grausamen Arbeitsbedingungen bekannt. K-Pop-Stars stehen unter immensem Druck: Nach einem Casting unterzeichnen sie oft Verträge, die sie für bis zu zehn Jahre binden. Ihr Tagesablauf beginnt um 4 Uhr morgens und endet oft erst nach Mitternacht, gefüllt mit Tanz-, Gesangs- und Fitness-Training. Während der Ausbildung werden die Idole oft dazu gedrängt, extrem ungesunde Diäten einzuhalten, was zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann.

Ehemalige K-Pop-Auszubildende wie Elaine Chong berichten von erschütternden Zuständen: Ohnmachten aufgrund von Erschöpfung seien an der Tagesordnung, und hungern gehöre zum Alltag der Aspiranten. Eine ungesunde Vorstellung, die das Image von Erfolg und Schönheit in der Branche verstärkt. Konglomerate und Agenturen sind oft herzlos und fordern Höchstleistungen - wer nicht liefert, wird sofort ausgebootet.

Die anhaltenden Fälle von Selbstmord und psychischer Erkrankung unter K-Pop-Stars müssen als Alarmzeichen wahrgenommen werden. Es ist an der Zeit, dass die Branche ihren Umgang mit jungen Talenten überdenkt und nachhaltig reformiert. Der Glanz des Ruhms darf nicht die menschliche Würde und das Wohlbefinden der Künstler kosten. Die Fans sollten sich nicht nur um die Musik kümmern, sondern auch um die Menschen dahinter.