
AMD Radeon RX 9070 (XT) im Linux-Test: Ein Gameplay-Revolutionär?
2025-04-11
Autor: Alina
Der Aufstieg der RDNA 4-Grafikkarten
Die AMD RDNA 4 Grafikkarten, angeführt von der Radeon RX 9070 XT, haben bereits auf Windows begeistert. Doch wie schlagen sich diese Leistungsträger im harten Terrain von Linux? ComputerBase hat die Radeon RX 9070 XT unter Arch Linux auf Herz und Nieren getestet, um die Spieleperformance im Vergleich zu Windows zu beleuchten.
Das Testsystem: Leistung ohne Kompromisse
Für den Linux-Test kam die Sapphire Radeon RX 9070 XT Nitro+ zum Einsatz, kombiniert mit einem Asus X670E Pro WiFi, einem AMD Ryzen 7 9800X3D und bemerkenswerten 64 GB DDR5-6000 RAM. Der Corsair RM1000x sorgt für die nötige Stromversorgung, während ein 2.560 x 1.440 Monitor mit 165 Hz für brillante Bildausgaben sorgt.
Die Softwarebasis bildet ein aktuelles Arch Linux mit Kernel 6.13.7, Mesa 25.0.1 und KDE Plasma in der Version 6.3.3. Als Vulkan-Treiber kommt RADV zum Einsatz, mit der neuesten Version von Proton Experimental vom 6. März 2025.
Benchmark-Tests: Wo steht Linux?
Die getesteten Spiele stammen direkt aus dem Windows-Test für die Radeon RX 9070 XT, was einen fairen Vergleich ermöglicht. Die Anzahl der Titel wurde jedoch etwas reduziert.
Die Nitro+ leistet dank höherem Werks-Takt etwa 3% mehr Performance, doch dieser Unterschied war für die Testergebnisse nicht entscheidend.
Final Fantasy XVI: Ein Nahtloses Erlebnis
Bereits zum Release lief Final Fantasy XVI reibungslos unter Linux. Auch mit der neuen AMD-Grafikkarte bleibt die Leistung stark. Im direkten Vergleich erzielt Linux 4% mehr FPS im Durchschnitt, fällt jedoch in den 1%-Lows um 5% hinter Windows zurück. Das Ergebnis: Ein marginaler Unterschied, der das Gameplay über alle Plattformen hinweg nicht beeinträchtigt.
Ghost of Tsushima: Ein Sieg für Linux!
In Ghost of Tsushima erwies sich Linux als Gewinner. Während die Low-FPS nahezu gleich sind, erzielt die Linux-Version beeindruckende 7% mehr im Durchschnitt. Auf beiden Plattformen bleibt das Spiel hervorragend spielbar.
Kingdom Come: Deliverance 2: Gleichstand der Giganten
Bei Kingdom Come: Deliverance 2 verzichten die FPS-Unterschiede unter Linux und Windows auf spürbare Differenzen. Der Titel läuft ebenso flüssig auf der neuen RX 9070 XT wie zuvor unter Windows.
Silent Hill 2: Ein Lichtblick mit Schatten
Silent Hill 2 verdeutlicht die Stärken und Schwächen von Linux-Gaming. Initital hängte das Spiel hinter der Windows-Performance zurück, hat sich jedoch dank neuer Treiber gebessert. Nur 2% trennen die beiden Plattformen bei den Durchschnitts-FPS, während die Low-FPS unter Linux um 11% besser abschneiden.
Jedoch bricht die Raytracing-Performance unter Linux ein: 134 FPS sinken bei aktivem Raytracing auf lahme 34 FPS.
Warhammer 40k: Space Marine 2: Triumph unter Linux
In diesem Titel hat Linux eindeutig die Nase vorn und liefert im Durchschnitt und bei den Low-FPS etwa 20 FPS mehr als Windows – ein klarer Gewinn!
Raytracing unter Linux: Ein ungelöstes Mysterium
Raytracing war lange Zeit ein Schwachpunkt für AMD unter Linux. Während die RDNA 4-Grafikkarten Verbesserungen zeigen, bleibt die Performance hinter Windows zurück. Ein Vergleich offenbart, dass Windows 30% mehr durchschnittliche FPS und 40% bessere Low-FPS liefert.
Obwohl die RX 9070 XT genug Leistung für Raytracing bietet, leidet die Performance unter Linux stark, besonders mit dem freien RADV-Treiber.
Der große Treibervergleich: RADV vs. AMDVLK
Die Treiberlandschaft unter Linux ist komplex. Der RADV-Treiber, empfohlen wegen hoher Performance und Kompatibilität, hat sich als effektiver erweisen, auch wenn neue Hardware oft auf Community-Arbeit angewiesen ist.
Fazit: Eine Technologie-Revolution auf dem freien Betriebssystem?
Die RDNA 4 Grafikkarten haben das Potenzial, die Gaming-Landschaft auf Linux zu transformieren. Während einige Features wie FSR 4 noch fehlen, überzeugt die Hardware bereits jetzt mit stabilen Treibern, die für den Alltag und fast alle Spiele tauglich sind.
Trotz kleinerer Stabilitätsprobleme und der Herausforderungen bei Verwendung konservativer Distributionen, zeigt sich, wie weit Linux als Gaming-Plattform gekommen ist. Käufer sollten jedoch im Hinterkopf behalten, dass seitens der Softwareentwicklung noch Handlungsbedarf besteht.