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Alpiq kämpft gegen steigende CO₂-Emissionen – eine Herausforderung der Energiewende

2025-03-29

Autor: Louis

Der Energiekonzern Alpiq ist für nahezu sieben Millionen Tonnen CO₂-Emissionen im In- und Ausland verantwortlich, was etwa einem Sechstel der Emissionen der gesamten Schweizer Bevölkerung entspricht. Schockierenderweise sind die Emissionen im letzten Jahr sogar gestiegen, obwohl das Unternehmen sich das ehrgeizige Ziel gesetzt hat, bis 2040 klimaneutral zu werden.

Antje Kanngiesser, die CEO von Alpiq, gesteht in einem Interview mit der «Samstagsrundschau» von Radio SRF ein, dass das Unternehmen aktuell nicht auf dem richtigen Weg sei, um seine Klimaziele zu erreichen. „Unsere Gaskraftwerke im Ausland sind für den Netzausgleich verantwortlich. Je mehr erneuerbare Energien wir produzieren, desto mehr müssen diese Gaskraftwerke in Betrieb genommen werden“, erklärt sie.

Trotz kontinuierlicher Effizienzsteigerung der Gaskraftwerke hat die Häufigkeit ihrer Inbetriebnahme zu einem Anstieg der CO₂-Emissionen geführt. Dies lässt die Frage aufkommen: Wie kann das Unternehmen seine Klimabilanz tatsächlich verbessern?

Verkauf der Gaskraftwerke ist keine Option

Eine Möglichkeit zur Reduktion der Emissionen wäre der Verkauf der Gaskraftwerke. Doch Kanngiesser lässt keinen Zweifel daran, dass dies keine Lösung ist. „Ein Verkauf bringt dem Klima nichts. Unser Anspruch ist es, diese Kraftwerke verantwortungsbewusst zu betreiben und kontinuierlich zu investieren, um die Effizienz zu erhöhen“, betont sie.

Ein vielversprechender, aber momentan teurer Lösungsansatz könnte sein, fossiles Erdgas durch grünen Wasserstoff zu ersetzen. Allerdings ist dieser derzeit nur schwer in den benötigten Mengen zu beschaffen und zu kostspielig.

Interessanterweise betrifft das Klimaziel von Alpiq – Netto-Null bis 2040 – lediglich ein Viertel der Emissionen. Der Großteil, die indirekten Scope-3-Emissionen, die etwa durch die Förderung von Erdgas entstehen, sind bisher nicht in den Zielsetzungen berücksichtigt.

„Um klare, messbare Ziele zu setzen, benötigst du eine gute Datenqualität“, erklärt Kanngiesser. „Wir haben leider erst relativ spät damit begonnen, diese Daten zu erfassen und auswerten.“ Während Alpiq bei den direkten Emissionen Fortschritte sieht, sind die indirekten noch in der Bearbeitung.

Alpiq ist keineswegs allein in dieser Herausforderung. Viele große Unternehmen stehen vor der Aufgabe, die CO₂-Emissionen entlang ihrer Lieferkette zu quantifizieren. Oft ist der indirekte CO₂-Ausstoß erheblich größer als die direkten Emissionen.

Die Herausforderung für Alpiq ist somit nicht nur, die Emissionen ihrer eigenen Anlagen zu reduzieren, sondern auch, das gesamte Geschäftsmodell so zu überdenken, dass den Anforderungen der Klimakrise Rechnung getragen wird. Diese Aufgabe erfordert Innovation, Investitionen und einen mutigen Schritt in eine nachhaltige Zukunft.