Nation

Topsharing im Bundesrat? Grüne fordern neues Arbeitsmodell

2025-03-28

Autor: Louis

Darum geht’s

Die Grüne Partei fordert die Einführung des Topsharing im Bundesrat, um die Arbeitslast auf eine innovative Weise zu verteilen. Das Ziel dieses Vorschlags ist nicht nur, das Regierungsteam jünger und familienfreundlicher zu gestalten, sondern auch, die Effizienz und Benutzerfreundlichkeit in der politischen Arbeit zu steigern.

Herausforderungen bei der Kandidatensuche

Die Debatte über Topsharing wurde durch die schwierige Suche nach einer Nachfolge für die abtretende Bundesrätin Viola Amherd angeheizt. Zahlreiche potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten sagten ab, unter anderem aus familiären Gründen. Die Grünen betonen, dass die derzeitige Gestaltung des Amtes es schwer macht, Beruf und Familie zu vereinbaren, und sie fordern eine flexible Lösung.

Was ist Topsharing?

Topsharing ist ein Modell, bei dem sich zwei Führungskräfte eine leitende Position teilen. Diese teilen sich nicht nur die Entscheidungsfindung, sondern tragen auch gemeinsam Verantwortung. Dieses Konzept entstammt dem bereits etablierten Jobsharing und zielt speziell auf höchste Regierungsstellen ab.

Überalterung der Landesregierung

Ein zentrales Argument der Grünen ist das Alter der aktuellen Bundesräte, die zwischen 57 und 65 Jahre alt sind. Laut den Grünen sei die Vertretung junger Perspektiven im Bundesrat deutlich in der Unterzahl, was die Vielfalt und Aktualität der Ansichten einschränke.

Die Planungen für neue Departemente

Das Topsharing-Modell wirft die Frage auf, ob bestehende Departemente – wie das Verteidigungsdepartement (VBS) – möglicherweise zwei Vorsteher haben sollten oder ob neue, spezialisierte Departemente eingerichtet werden sollten. Fraktionschefin Aline Trede schlägt beispielsweise die Schaffung eines Klimadepartements oder eines Familiendepartements vor, um spezifische Themen besser zu adressieren.

Gescheiterter Vorstoß von 2018

Ein besserer struktureller Ansatz für die Zukunft wurde bereits 2018 von Trede vorgeschlagen, damals jedoch nicht angenommen. Trotz Unterstützung von linken Parteien bleibt die Frage offen, ob sich die Einstellungen heutzutage geändert haben und ob ein solches Modell eine breitere Unterstützung finden könnte.

Erweiterung des Bundesrates?

Der Vorschlag, den Bundesrat durch zusätzliches Personal zu erweitern, wird ebenfalls thematisiert. Die Unterstützung hierfür steht im Raum, um die Arbeitslast gerechter zu verteilen. Es gibt unterschiedliche Meinungen zu dieser Idee: Während einige eine Erweiterung befürworten, sehen andere die Notwendigkeit, vorerst die vorhandenen Mittel besser zu nutzen, anstatt neue Stellen zu schaffen.

Kritik am Topsharing

Gegner des Topsharing, wie der SVP-Nationalrat Christoph Riner, argumentieren, dass ein solches Modell die Komplexität des Amtes erhöhen würde und die Kontinuität im Entscheidungsprozess gefährde. Auch der FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen äußert Bedenken und weist darauf hin, dass die ungeteilte Verantwortung beim Bundesrat unerlässlich ist, um politische Stabilität zu gewährleisten.

Fazit

Die Zukunft bleibt ungewiss, aber die Diskussion zu kreativen Lösungen hinsichtlich der Vereinbarkeit von Politik und Familienleben hat deutlich an Dynamik gewonnen. Wird Topsharing die Antwort auf die Herausforderungen im Bundesrat sein?