
Zürichs Antwort auf die Drogenkrise: Neuer Raum für Konsumenten
2025-09-16
Autor: Nina
Ein Vorfall im Frühling hat das Fass zum Überlaufen gebracht: Ralf Huber, ein 15-jähriger Bewohner des Langstrassen-Quartiers, wurde von seinem Sohn konfrontiert, der verängstigt vom Fußballspielen zurückkehrte, weil aggressive Konsumenten vor Ort waren. Das ließ Alarmglocken läuten.
Die Sorgen der Anwohner nehmen zu, und eine Gruppe von etwa 30 engagierten Bürgern fordert eindringlich Maßnahmen von der Stadt, um die Situation zu verbessern. Am Dienstag hat die Stadt Zürich endlich reagiert und ihm Rahmen einer offiziellen Präsentation ihre neuen Maßnahmen vorgestellt.
Die Stadt bestätigte, dass der Konsum illegaler Drogen im öffentlichen Raum, insbesondere im Kreis 4, über die Sommermonate zugenommen hat. Die Szene hat sich so weit ausgeweitet, dass sie nun auch in Nebenstraßen wie der Bäckeranlage und bis zur Kasernenwiese sichtbar ist.
Eine akute Belastung für die Anwohner
Die Bevölkerung ist durch diese Entwicklung stark belastet. Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart stellt fest, dass etwas aus der Balance geraten sei und die Polizei nun verstärkt Kontrollen durchführt. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Problem des Crack-Konsums, der zunehmend problematischer wird.
Um dem entgegenzuwirken, wies die Polizei zwischen Mitte August und Mitte September täglich etwa 25 Personen aus dem öffentlichen Raum weg. Obwohl es in Zürich Anlaufstellen für Drogenkonsumenten gibt, sind diese oft nur für Stadtbewohner zugänglich.
Neue Lösungen gefordert
Über 200 der weggewiesenen Personen leben jedoch außerhalb der Stadt. Sozialvorsteher Raphael Golta warnt, dass dies die Schaffung einer neuen Drogenszene zur Folge haben könnte, und fordert sowohl repressiven Maßnahmen als auch neue Angebote zur Hilfe.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, eröffnet die Stadt Zürich nun einen neuen Raum für "Konsum und Triage" an der Bederstrasse im Quartier Enge. Dieser bislang für alkoholabhängige Menschen genutzte Raum wird umfunktioniert.
Ziel dieser neuen Anlaufstelle ist es, Konsumenten einen geschützten Raum zum Konsum zu bieten, jedoch nicht als dauerhafte Lösung. Die Stadt plant, diese Menschen wieder mit ihren Herkunftsgemeinden zu verbinden, um die Situation sowohl für die Betroffenen als auch für die Anwohner zu entspannen.