Gesundheit

Wenn Katzen plötzlich verrückt spielen: Das Geheimnis der Schilddrüse

2025-09-19

Autor: Simon

Die Schilddrüse der Katze unter der Lupe

Katzen können, genau wie Menschen, an Schilddrüsenproblemen leiden. Dabei ist es entscheidend, diese Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln.

Wichtige Hormone für die Katzengesundheit

Die Schilddrüse der Katze liegt am Hals und produziert essentielle Hormone wie Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die für den Stoffwechsel und das Wachstum der Tiere von großer Bedeutung sind. Tierärztin Anja Kittner aus Oberndorf am Lech erklärt: "Während Schilddrüsenunterfunktionen sehr selten sind, zeigen rund zehn Prozent der Katzen über zehn Jahren Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion. Auch jüngere Katzen können betroffen sein."

Symptome ernst nehmen!

Die Anzeichen der Erkrankung sind oft unspezifisch und umfassen Erbrechen, Durchfall, gesteigerten Appetit, erhöhten Durst und häufigen Urinabsatz. In fortgeschrittenen Stadien können erhöhte Atemfrequenz, Unruhe, aggressive Verhaltensweisen und ein struppiges Fell auftreten.

Tumore als häufige Ursache der Probleme

Die häufigste Ursache für Schilddrüsenüberfunktionen sind gutartige Veränderungen oder Tumore, die als Adenome bekannt sind. Bösartige Tumore sind hingegen äußerst selten und machen nur etwa zwei Prozent der Fälle aus.

Erhebliche Gesundheitsrisiken

Wenn die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt wird, kann dies gravierende Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Katze haben, wie Herzprobleme oder sogar Nierenschäden. Kittner warnt: "Ein erhöhtes Schilddrüsenhormonniveau kann zu ernsthaften Nebenwirkungen führen, einschließlich Herzerkrankungen und sogar Bluthochdruck, was letztlich zur Erblindung führen kann."

Behandlungsmöglichkeiten auf einen Blick

Die gute Nachricht ist, dass eine Schilddrüsenüberfunktion behandelbar ist. Eine Möglichkeit besteht darin, die Hormonproduktion mit Medikamenten zu unterdrücken. Diese Therapie ist kostengünstig, muss jedoch lebenslang fortgeführt werden. Alternativ kann die Schilddrüse chirurgisch entfernt oder das Schilddrüsengewebe mithilfe von radioaktivem Jod zerstört werden.

Die vielversprechende Radiojodtherapie

Die Radiojodtherapie hat sich als äußerst effektiv erwiesen: Über 95 Prozent der Katzen mit gutartiger Schilddrüsenüberfunktion können mit nur einer Sitzung geheilt werden. Dabei wird radioaktives Jod injiziert, das sich in der Schilddrüse anreichert und kranke Zellen zerstört.

Spezialfutter für spezielle Bedürfnisse

Zusätzlich zur medikamentösen Therapie kann spezielles Diätfutter hilfreich sein. Dieses hat einen niedrigen Jodgehalt, was die Hormonproduktion einschränkt. Eine Umstellung auf dieses Futter sollte jedoch nur unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen, um gefährlichen Nebenwirkungen vorzubeugen.

Fazit: Regelmäßige Tierarztbesuche sind essenziell

Um das Risiko einer Schilddrüsenerkrankung zu minimieren, empfiehlt es sich, Katzen regelmäßig beim Tierarzt vorzustellen, insbesondere ab einem bestimmten Alter. Frühzeitige Diagnosen und Behandlungen bieten die besten Chancen für ein gesundes Katzenleben.