
Wasser statt Diesel: Botschafter Cornado wehrt sich gegen Betrugsvorwürfe in Italien
2025-09-11
Autor: Laura
Vorfall sorgt für Aufregung
Ein schockierender Vorfall ereignete sich an einer Esso-Tankstelle in Norditalien: Ein Schweizer Autofahrer tankte versehentlich Wasser statt Diesel, was dazu führte, dass sein Fahrzeug schnell liegen blieb. Die Garage stellte einen teuren Schaden von etwa 1200 Euro fest.
Botschafter Cornado spricht Klartext
Italiens Botschafter in der Schweiz, Gian Lorenzo Cornado, betont, dass solche Vorfälle äußerst selten sind und es sich nicht um Betrug handelt. Er äußert seine Überraschung über diese Situation und erklärt, dass in der Berichterstattung von großenteils einmaligen, unglücklichen Zwischenfällen die Rede sei.
Sind Touristen wirklich gefährdet?
Nach dem Vorfall äußerten manche Leser den Verdacht, dass Touristen in Italien systematisch abgezockt würden. Cornado winkt ab: "Jährlich besuchen fast 100 Millionen Menschen aus aller Welt Italien, darunter auch zwei Millionen aus der Schweiz. Betrugsfälle sind dabei äußerst selten."
Ähnliche Vorfälle nicht nur in Italien
Um seine Argumentation zu untermauern, verweist Cornado auf vergleichbare Vorkommnisse in der Schweiz. Dort kam es beispielsweise in Thurgau zu einem Fall, bei dem Kunden an einer Coop-Tankstelle Wasser statt Benzin tankten, was als einmaliges technisches Problem nach starkem Regen erklärt wurde.
Einblicke aus der Branche
David Minder, ein ehemaliger Hafenarbeiter mit umfangreicher Erfahrung im internationalen Treibstoffhandel, erläutert die möglichen Ursachen für solche Vorfälle. Er erklärt, dass Wasser während des Transports in den Treibstoff gelangen kann, meist durch Kondenswasser, das in den Tankfahrzeugen entsteht.
Postulieren von Verantwortung
Minder betont, dass der Mangel an sorgfältigen Kontrollen beim Befüllen von Tanks eine größere Rolle spielt als böser Wille. "An Tankstellen können solche Tests nicht ständig durchgeführt werden," so Minder, was die Möglichkeit erklärt, dass sogar die Tankstellen selbst Opfer von Nachlässigkeiten in der Lieferkette werden.
Zukunft bleibt ungewiss
Ob die Esso-Tankstelle tatsächlich in der Verantwortung steht oder ob das Wasser zuvor schon in den Diesel gelangte, bleibt weiterhin unklar. Weder der Betreiber noch die Muttergesellschaft ExxonMobil haben sich bislang zu den Vorwürfen geäußert. Der Vorfall lässt viele Fragen offen und wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit von transparenteren Kontrollen im Treibstoffhandel.