Gesundheit

Warnsignal: Erhöhtes Demenz-Risiko schon durch Schlafverhalten Jahre vor Diagnose erkennbar

2024-11-03

Autor: Nina

Immer mehr Menschen in Deutschland erkranken an Demenz – einer beunruhigenden Entwicklung, die Experten alarmiert. Eine neue kanadische Studie hat nun ergeben, dass Störungen im Schlafverhalten bereits Jahre vor der offiziellen Diagnose auf eine mögliche Demenz hindeuten könnten. Dies könnte ein entscheidender Schritt in der Frühdiagnose und Prävention der Erkrankung sein.

Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft leben etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland mit Demenz, und diese Zahl steigt kontinuierlich. Auffällig ist, dass auch immer mehr jüngere Menschen betroffen sind. Wie können wir die Alarmzeichen rechtzeitig erkennen?

Erhöhter Schlafdruck als Frühwarnzeichen

Die Studie legt nahe, dass Personen, die häufig im REM-Schlaf (der Phase, in der die meisten Träume auftreten) zucken oder bewegungsaktiv sind, ein um 80 bis 100 Prozent höheres Risiko haben, an neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson zu erkranken. Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder Albtraum oder Schlafstörung automatisch auf eine Erkrankung hinweist; vielmehr sind es die Muster und Häufigkeiten während des REM-Schlafs, die hier eine Rolle spielen.

Typische Anzeichen für eine beginnende Demenzerkrankung sind: - Verwirrtheit und Gedächtnisprobleme - Verlust des Geruchssinns - Schwierigkeiten mit der Orientierung - Veränderungen im Verhalten, wie Aggressivität oder Reizbarkeit - Anzeichen von Depressionen - Veränderungen der Persönlichkeit - Sprachschwierigkeiten

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht hebt hervor, dass auch eine verkürzte REM-Schlafphase das Risiko für Demenz erhöhen kann. Während des Schlafs finden im Gehirn wichtige Regenerations- und Reinigungsprozesse statt. Insbesondere das Abtransportieren schädlicher Stoffe, wie das gefährliche Protein Amyloid-Beta, das mit Alzheimer in Verbindung gebracht wird, ist essenziell.

Studien zeigen klare Zusammenhänge

Eine umfassende Studie im Wissenschaftsmagazin "Nature Communications" ergab, dass Menschen, die im Schnitt sieben Stunden pro Nacht schlafen, die niedrigste Demenzrate aufweisen. Im Gegensatz dazu war das Risiko bei denen, die kürzer schliefen, um 30 Prozent erhöht. Expertinnen und Experten der Deutschen Hirnstiftung unterstreichen, dass der Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Demenzrisiko noch genauer erforscht werden muss.

Die aktuellen Erkenntnisse verdeutlichen die Dringlichkeit, dem eigenen Schlafverhalten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Schlafdefizite sollten ernst genommen werden, da sie potenziell schwerwiegende Auswirkungen auf die kognitive Gesundheit haben können.

Tipps zur Verbesserung der Schlafqualität

Um die Schlafqualität zu optimieren, wird empfohlen, einen regelmäßigen Schlafrhythmus einzuhalten und eine entspannende Abendroutine zu entwickeln. Genussmittel wie Koffein und Alkohol sollten vor dem Schlafengehen vermieden werden. Zudem kann eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse zur Erhaltung der geistigen Fitness beitragen.

Fazit: Frühe Warnsignale ernst nehmen

Es ist entscheidend, frühzeitig auf Anzeichen von Veränderungen im Schlafverhalten zu achten, um das Risiko einer Demenzerkrankung zu minimieren. Mehr denn je ist es Zeit, das Thema Schlaf ernst zu nehmen und aktiv Maßnahmen zur Förderung der Gehirngesundheit zu ergreifen. Mit einer Kombination aus gesundem Schlaf, ausgewogener Ernährung und einem aktiven Lebensstil kann jeder Einzelne seinen Beitrag zur Prävention leisten.