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Wallis: Junge SVP belohnt bestes Anti-Öko-Plakat mit Tankfüllung

2024-11-10

Autor: Louis

Der Kanton Wallis strebt an, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden – ein Ziel, das zehn Jahre früher erreicht werden soll als von der Schweizer Bundesregierung und den meisten anderen Kantonen. Um dieses ambitionierte Vorhaben zu unterstützen, hat der Walliser Große Rat ein Klimagesetz verabschiedet, das den CO₂-Ausstoß auf null reduzieren soll. Die formale Entscheidung darüber wird am 24. November von der Walliser Stimmbevölkerung getroffen.

In der französischsprachigen Region des Kantons haben sich fast alle politischen Parteien hinter diesen Vorschlag gestellt, mit Ausnahme der SVP. Um die öffentliche Aufmerksamkeit auf ihren Widerstand zu lenken, hat die Junge SVP einen Wettbewerb ins Leben gerufen, bei dem die besten Ideen für eine Anti-Klimagesetz-Plakatkampagne gesucht werden. Der Gewinner oder die Gewinnerin soll eine Gratis-Tankfüllung im Wert von bis zu 150 Franken erhalten. Zudem sollen die besten Plakate im gesamten Kanton Kaisterschlägen.

Die Kommunikationsspezialistin Romaine Travelletti sieht in dieser Aktion der Jungen SVP eine gezielte Provokation, um die Wähler zu mobilisieren und die Referendumsdebatte zu entfachen. „Das Ziel dieser Art der Kampagne ist es, Aufregung zu schaffen und die Initiative sowie indirekt auch die Partei ins Gespräch zu bringen – sowohl positiv als auch negativ. So betrachtet, wird das Ziel bereits erreicht“, so Travelletti.

Die Reaktionen auf die Initiative fallen in den sozialen Medien sehr unterschiedlich aus. Während einige die Aktion als den „besten Wettbewerb der Welt“ loben, kritisieren andere den „gravierenden Mangel an Respekt“ gegenüber denjenigen, die sich um die Zukunft der nächsten Generation sorgen.

Der Wettbewerb der Jungen SVP könnte auch als geschickter PR-Schachzug angesehen werden, das Thema Klimawandel und die entsprechenden politischen Debatten wieder ins Rampenlicht zu rücken. Dies wirft die Frage auf, wie ernsthaft die Partei letztlich die Klimadebatte führt, während sie gleichzeitig deren Förderung mit provokanten Aktionen zu untergraben versucht. In der aktuellen politischen Landschaft zeigt sich, dass der Kampf um das öffentliche Interesse oft durch Kontroversen und emotional aufgeladene Diskussionen geprägt ist. Es bleibt abzuwarten, wie die Walliser Wählerschaft auf diese Strategie reagieren wird.