In der vergangenen Nacht sollte der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson die US-Wahlnacht im Studio von Channel 4 kommentieren. Doch statt über das spannende Geschehen in den USA zu sprechen, lenkte Johnson die Aufmerksamkeit auf sein neues Buch "Unleashed". Die Moderatoren, die vermutlich gehofft hatten, dass Johnson interessante Einblicke über die Wahl und seine Beziehung zu Donald Trump geben würde, reagierten zunehmend genervt und forderten ihn auf, mit der Werbung für sein Buch aufzuhören.

Surreal wurde es, als die Erotikdarstellerin Stormy Daniels, die ebenfalls als Gast geladen war, Johnson fragte, ob er Kinder habe. Das britische Publikum reagierte mit einem Gelächter, da Johnson in Großbritannien bekannt ist für seine zahlreichen Affären und insgesamt acht Kinder, die er mit verschiedenen Frauen hat.

Der britische Sender Channel 4 hatte sich in der Hoffnung auf spannende und kontroverse Aussagen von Johnson und Daniels auf ein unterhaltsames Duett eingestellt. Stattdessen war Johnson mehr an der Promotion seines Buches interessiert als an der Analyse der aktuellen politischen Situation.

Krishnan Guru-Murthy, der Co-Moderator, wurde schließlich deutlich und forderte Johnson auf, "Schluss jetzt, es reicht" zu sagen und das Buch wegzulegen. Johnson reagierte jedoch frech und behauptete, dass er das Recht habe, sein Buch zu bewerben und erklärte, dass sie "absolut nichts tun können, um ihn zu stoppen".

Nachdem die Zuschauer eine kurze Pause erlebten, war Johnson auf einmal aus der Sendung verschwunden. Ob dieser Abgang geplant war oder nicht, bleibt unklar. Guru-Murthy postete später auf X/Twitter: "Boris Johnson wurde 'gefeuert', weil er nicht aufhören konnte, über sein Buch zu reden." Ob dies ernst gemeint war oder ein Beispiel britischen Humors war, bleibt zu spekulieren.

Die unnötige Eigenwerbung von Johnson hat viele Fragezeichen hinterlassen und sorgt für Diskussionen über die Rolle von Politikern in Medienformaten. Letztlich bleibt abzuwarten, wie sich diese Episode auf Johnsons bereits umstrittenen Ruf auswirken wird – und ob dies möglicherweise der letzte Auftritt in der Öffentlichkeit vor dem großen Comeback eines verjüngten Politikers ist. Eins ist jedoch sicher: Der letzte Auftritt von Johnson war alles andere als langweilig!