In den letzten Wochen steht der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt im Zentrum eines kontroversen Rechtsstreits in den USA. Eine Sammelklage wurde gegen das Unternehmen eingereicht, da in der beliebten «Excellence»-Linie erhöhte Mengen der giftigen Schwermetalle Cadmium und Blei gefunden wurden.

Die Klage, die von kalifornischen Verbraucherschützern initiiert wurde, wirft Lindt vor, ihre Kunden durch irreführende Marketingversprechen in die Irre geführt zu haben. Verbraucher, die aufgrund der Werbung von der hohen Qualität und den besten Inhaltsstoffen überzeugt waren, hätten die Schokolade nicht erworben, wenn sie von der Belastung gewusst hätten.

Lindt weicht den Vorwürfen nicht aus, sondern stellt sogar sein eigenes Qualitätsversprechen in Frage. Das Unternehmen argumentiert, dass Begriffe wie «Excellence» und Formulierungen wie «fachmännisch gefertigt aus den besten Zutaten» lediglich Marketing-Slogans seien, auf die kein vernünftiger Konsument bauen könne. Diese bemerkenswerte Verteidigungsstrategie ist in der Lebensmittelbranche äußerst ungewöhnlich.

Für Lindt könnte diese Klage weitreichende Folgen haben, da sie nicht nur potenzielle Verstöße gegen die kalifornischen Vorschriften zur Kennzeichnung von Schwermetallen in Lebensmitteln thematisiert, sondern auch die gesamte Süßwarenindustrie in den USA auf die Probe stellt. Laut kalifornischem Recht sind bestimmte Schwermetallwerte erlaubt, solange entsprechende Warnhinweise an den Produkten angebracht sind – etwas, das bei den «Excellence»-Schokoladen anscheinend fehlt.

Trotz der ernsten Vorwürfe betont Lindt, dass sie nie die gesetzlichen Grenzwerte überschritten hätten. Die Anwälte des Unternehmens argumentieren weiter, dass die Klage auf einer Fehlinterpretation von Werbung basiert und dass Lindt nie die Schwermetallfreiheit seiner Produkte garantiert habe.

Das Gericht muss nun entscheiden, ob die Klage als Sammelklage zugelassen wird. Dies könnte nicht nur erheblichen Einfluss auf Lindt haben, sondern auch neue Standards für Qualitätsmanagement in der Lebensmittelindustrie einführen. Die mögliche Schockwelle dieser rechtlichen Auseinandersetzung könnte die Verbraucher zum Umdenken anregen und neue Transparenzforderungen in der Lebensmittelindustrie laut werden lassen.

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