Wissenschaft

Vulkane und ihre verheerenden Klimafolgen vor dem Verschwinden der Dinosaurier

2024-12-20

Autor: Simon

Wenige Ereignisse prägten die Erde so sehr wie der Einschlag des Chicxulub-Asteroiden vor 66 Millionen Jahren, der nachweislich zum Aussterben der Dinosaurier führte. Neuerdings hat neuste Forschung ergeben, dass dieser verheerende Gesteinsbrocken wahrscheinlich aus dem äußeren Bereich der Jupiterbahn stammt. Der Einschlag selbst löste massive Tsunamis, Erdbeben und ausgedehnte Brände aus, die die Atmosphäre mit Staub verdunkelten, was zu einem drastischen Temperaturabfall führte und die Fotosynthese der Pflanzen nahezu zum Stillstand brachte. Drei Viertel aller Arten, sowohl Tiere als auch Pflanzen, starben in dieser katastrophalen Phase aus.

Vor diesem einschneidenden Ereignis jedoch sorgten schon lange vorher massive Vulkanaktivitäten für erhebliche klimatische Veränderungen. Besonders die Vulkane im indischen DekkanHochland spielten eine kritische Rolle in der Klimaentwicklung der Erde. Diese Region, bekannt als Dekkan-Trapp, ist eine der größten vulkanisch geprägten Landschaften der Welt. Die Eruptionen setzten enorme Mengen an Asche, Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen frei, die die globale Temperatur erheblich beeinflussten.

Die Wissenschaftler sind sich mittlerweile einig, dass die Vulkanausbrüche so tiefgreifend waren, dass sie möglicherweise ebenso zum Massenaussterben beitrugen wie der Meteoriteneinschlag. Aktuelle Studien zeigen, dass die Vulkane während der zehntausenden Jahre vor dem Chicxulub-Ereignis die Temperaturen um insgesamt etwa drei Grad Celsius anstiegen und zwischenzeitlich auch abrupt um bis zu fünf Grad Celsius sanken. Diese dramatischen Temperaturschwankungen standen in direktem Zusammenhang mit der Intensität und Häufigkeit der Eruptionen.

Ein Forschungsteam von der University of Manchester und den Silicon Austria Labs (SAL) untersuchte die Verbindungen zwischen der Vulkanaktivität und dem globalen Klima und fand heraus, dass die Vulkanausbrüche über Jahrtausende hinweg große Mengen an CO2 freisetzten, was den Treibhauseffekt verstärkte. Gleichzeitig kühlten sie jedoch auch vorübergehend das Klima aufgrund der Umwandlung von Schwefeldioxid in Aerosole, die als natürliche Kühlmittel wirkten.

Die Analyse von gut erhaltenen Überresten alter Bodenbakterien deutete darauf hin, dass zwischen rund 100.000 Jahren vor dem Chicxulub-Einschlag die Temperatur signifikant anstieg und mit einem großen Ausbruchspuls, dem sogenannten "Poladpur-Puls", verbunden war, der über mehrere Jahrhunderte andauerte. In der Folge kam es zu einem dramatischen Temperaturabfall durch Aerosole, der seinen Höhepunkt etwa 30.000 Jahre vor dem Meteoriteneinschlag erreichte.

Diese Forschungsergebnisse liefern entscheidende Beweise für die enormen klimatischen Veränderungen, die weit vor dem Chicxulub-Einschlag stattfanden und die gesamte Biosphäre stark belasteten. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass diese rasanten Klimawechsel wahrscheinlich nicht der Hauptfaktor für das Massenaussterben der Dinosaurier waren, sondern eher als zusätzlicher Stressor in einem ohnehin schon instabilen Ökosystem wirkten. Die Erkenntnisse unterstreichen das komplexe Zusammenspiel von Vulkanismus und globalen Klimaveränderungen in der Erdgeschichte und deren tiefgreifenden Einfluss auf das Leben, wie wir es kennen.