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Vor Donald Trumps Rückkehr: Joe Biden – der geheimnisvolle Präsident

2024-12-27

Autor: Alina

Wenn Besucher das Weiße Haus zum ersten Mal betreten, haben viele das gleiche Gefühl: Es wirkt überraschend klein! Während das Bundeskanzleramt in Berlin um 400 Büros erweitert wird und der Élysée-Palast in Paris 365 Räume zählt, erscheint der nüchterne Bau an der Pennsylvania Avenue mit seinen 132 Zimmern geradezu bescheiden. Dieses architektonische Symbol der amerikanischen Demokratie steht jedoch in einer Zeit der Unsicherheit und politischen Spannung.

In den letzten Tagen seiner Präsidentschaft hat Joe Biden, der 82-jährige Amtsinhaber, den Eindruck erweckt, seine Führungsverantwortung sehr zurückhaltend wahrzunehmen. Sein Mandat läuft bis zum 20. Januar 2025, wenn Donald Trump wieder vereidigt wird und zurück ins Weiße Haus einzieht. Doch seit seinem unfreiwilligen Rückzug aus dem Wahlkampf im Juli hat Biden nur selten öffentliche Auftritte absolviert. Diese Seltenheit wird von vielen als Zeichen der Schwäche interpretiert – eine Art „lame duck“ Präsident, der seiner politischen Kraft beraubt ist.

Die First Lady, Jill Biden, zeigt sich hingegen aktiver und engagiert, während ihr Mann während seiner Weihnachtsferien auf der Karibikinsel Saint Croix verweilte. Dies wirft Fragen auf: Ist Biden einfach nur müde, oder hat er das Interesse verloren? Kritiker befürchten, dass Trumps Rückkehr eine Gefahr für die Demokratie darstellt, und ihre Zweifel an Bidens Führungsstärke verstärken sich.

Biden schien in den letzten Wochen oft abwesend, während Trump bereits wieder die politische Arena betritt und seine Nominierungen für Schlüsselpositionen im Justizwesen vorantreibt. Um seine das Vertrauen in die Führung wiederherzustellen, musste Biden handeln. So sprach er mehr als 1500 Begnadigungen aus, einschließlich einer umstrittenen für seinen Sohn Hunter, was viele als Widerspruch zu seinen früheren Versprechen ansehen.

Ein weiterer Punkt der Besorgnis ist der drohende Shutdown der Bundesverwaltung. Während Trump an den Verhandlungen über die Haushaltsmittel rüttelte und durch soziale Medien Einfluss nahm, hielt Biden sich zurück und ließ die Amerikaner im Ungewissen. Seine Sprecherin, Karine Jean-Pierre, versuchte, diese Zurückhaltung als strategische Entscheidung zu verkaufen, um die Republikaner in ein schlechtes Licht zu rücken.

Biden, der laut Berichten vom Wall Street Journal bereits zu Beginn seiner Amtszeit Anzeichen der Erschöpfung zeigte, steht im Zentrum einer intensiven Debatte über seine Eignung als Präsident. Demokraten selbst äußern Bedenken über seine Führungsstärke und die Fähigkeit, in Krisenzeiten präsent zu sein. Die anhaltende spekulative Berichterstattung über seine Rückkehr zur politischen Bühne könnte darauf hinweisen, dass nicht nur die Wähler, sondern auch seine eigenen Verbündeten zunehmend besorgt über seine politische Zukunft sind.

Vor der Rückkehr von Donald Trump, der bereits selbstbewusst seine Politik ankündigt, benötigt Biden dringend eine klare Strategie, um die Kontrolle über die politische Agenda zurückzugewinnen. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie die Amerikaner die Zukunft ihrer Demokratie wahrnehmen und ob Biden sich als der Führer erweist, den sie in schwierigen Zeiten brauchen.