
Vier Abschaltungen im AKW Beznau – SP-Frau nennt es "zu viel"
2025-03-26
Autor: Sofia
Bern, 26. März 2025 - Innerhalb von nur sechs Wochen hat das AKW Beznau gleich zweimal eine Schnellabschaltung vorgenommen. Dies wirft Fragen zur Sicherheit auf. Während die SP-Nationalrätin Nadine Masshardt eine genauere Untersuchung fordert, sieht der SVP-Nationalrat Christian Imark kein Sicherheitsproblem.
So kam es am Sonntagabend zu einer Schnellabschaltung aufgrund einer fehlerhaften Verbindung zum Stromnetz. Die genaue Ursache wird derzeit von Technikern untersucht, doch laut dem Energiekonzern Axpo wurde die Sicherheit stets gewährleistet.
Diese Vorfälle sind nicht neu. Bereits im Februar gab es eine Schnellabschaltung aufgrund einer Fehlmanipulation, und auch im Sommer 2024 traten ähnliche Probleme auf. Das macht insgesamt vier unplanmäßige Abschaltungen in den letzten neun Monaten im AKW Beznau, was Nadine Masshardt als "zu viel" empfindet. Sie betont, dass dies ein Zeichen dafür sei, dass der Betrieb nicht optimal läuft.
Die Sicherheit der AKWs obliegt dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi), und Masshardt verlangt, dass dieses die Häufung der Schnellabschaltungen untersucht und bei Bedarf Maßnahmen anordnet.
Imark hingegen ist überzeugt von der Sicherheitslage und erklärt, dass Schnellabschaltungen auch bei kleinen Problemen den hohen Sicherheitsstandard der Anlagen belegen. Er betont, dass praktisch alle Teile der beiden Werke ersetzt wurden, mit Ausnahme der Reaktoren selbst.
Die Zukunft des AKW Beznau ist bereits abgesteckt: Die Reaktoren 1 und 2 sollen bis 2033 beziehungsweise 2032 abgeschaltet werden. Doch wie sieht es generell mit dem Bedarf an neuen AKWs in der Schweiz aus? Der aktuelle Zeitplan scheint realistisch, aber Imark warnt, dass unerwartete Probleme die Situation ändern könnten.
Masshardt äußert sich kritischer: Das AKW Beznau 1 wird 2033 64 Jahre alt sein – ursprünglich für eine Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren konzipiert. Das Alter könne ein Faktor für die Abschaltungen sein, da mit zunehmendem Alter das Risiko steige, dass Probleme übersehen oder falsch eingeschätzt werden.
Die Energiepolitik der Schweiz steht vor Herausforderungen. Die alten AKWs müssen durch neue Energiequellen ersetzt werden. Die SVP fordert deshalb die Aufhebung des Neubauverbots für Kernenergie, um neue Kernkraftwerke zu ermöglichen. Andernfalls sieht man die Notwendigkeit, große Gaskraftwerke zu errichten.
Imark hat zudem ein Postulat eingereicht, um zu prüfen, wie die Förderung von Solaranlagen verbessert werden kann, um Netzüberlastungen und Lücken zu vermeiden.
Auf der anderen Seite sieht Masshardt Fortschritte: Das 2019 stillgelegte AKW Mühleberg wurde bereits durch erneuerbare Energien ersetzt, und sie ist zuversichtlich, dass dies auch beim AKW Beznau vor der Stilllegung gelingen kann. Die Debatte um die Sicherheit und Zukunft der Energieversorgung in der Schweiz bleibt spannend!