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Verblüffender Skandal in Grönland: Dänemark bittet um Entschuldigung für Zwangsverhütung

2025-08-29

Autor: Lukas

Ein dunkles Kapitel der grönländischen Geschichte

In den 60er und 70er Jahren kam es zu einem erschreckenden Skandal in Grönland: Dänische Ärzte implantierten Tausenden von grönländischen Frauen ohne deren Einwilligung Verhütungsspiralen. Eine der Betroffenen, Naja Lyberth, beschreibt ihr Trauma aus der damaligen Zeit mit eindringlichen Worten: "Es fühlte sich an, als würden Messer in mich hineingeschoben."

Ein schockierendes Erlebnis mit 14 Jahren

Im Jahr 1976 wurde die damals 14-jährige Naja, zusammen mit ihren Klassenkameradinnen, ins Krankenhaus gebracht. Ihre Eltern wurden nicht informiert, als ihnen die Spiralen zur Verhütung eingesetzt wurden. Dieser Eingriff ereignete sich sowohl in ihrer Klasse als auch bei vielen anderen grönländischen Mädchen ohne jegliche Aufklärung.

Die Verantwortung Dänemarks und die Entschuldigung der Ministerpräsidentin

Damals war Dänemark für die Gesundheitsversorgung in Grönland verantwortlich. Der Dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen entschuldigte sich kürzlich im Namen der Regierung bei den betroffenen Frauen: "Wir können nicht ändern, was geschehen ist. Aber wir können Verantwortung übernehmen."

Facebook-Post enthüllt das Grauen

Ein Facebook-Beitrag von Naja Lyberth im Jahr 2017 lenkte die Aufmerksamkeit auf diesen unfassbaren Vorfall. Ihre Schilderungen ermutigten viele andere Frauen, ähnliche leidvolle Erfahrungen zu teilen.

Die Spiralen-Kampagne: Eine fragwürdige Lösung

Um die Geburtenrate in Grönland zu senken, startete die dänische Regierung im Jahr 1966 die sogenannte Spiralen-Kampagne. In den ersten vier Jahren wurden ca. 4.500 Frauen diese Spiralen eingesetzt. Die dänische Regierung verzeichnete 1969 einen Rückgang der Geburten, als 35 Prozent der grönländischen Frauen in gebärfähigem Alter das Verhütungsmittel trugen.

Traumatische Erfahrungen der Betroffenen

Viele Frauen, die aus dieser Zeit berichten, sprechen von traumatischen Erlebnissen. Die damaligen Spiralen waren größer und um einiges schwieriger einzuführen als heute genutzte Modelle. Naja Lyberth betont: "Der dänische Staat hat mir die Unschuld genommen."

Rechtliche Schritte gegen den dänischen Staat

In der Folge des Skandals haben 143 grönländische Frauen rechtliche Schritte gegen den dänischen Staat eingeleitet und fordern eine Entschädigung von 300.000 dänischen Kronen (ca. 40.000 Euro) für die Verletzung ihrer Menschenrechte. Die dänische Regierung wartet mit einer Stellungnahme, bis die Ergebnisse einer unabhängigen Untersuchungskommission vorliegen.

Ein Thema, das nicht vergessen werden darf

Diese vorgegangenen Ereignisse sind nicht nur ein dunkles Kapitel in der Geschichte Dänemarks, sondern auch ein wichtiger Themenbereich, der das Bewusstsein für die Rechte von Frauen schärfen sollte. Die Stimme der betroffenen Frauen ist entscheidend, damit sich solch dramatische Vorgänge nicht wiederholen.