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User von X flüchten wegen Trump und Musk zu Bluesky – eine neue Ära der sozialen Medien?

2024-11-12

Autor: Nina

Die App Bluesky, die als vielversprechende Alternative zur Plattform X von Elon Musk gilt, erlebt seit der US-Präsidentenwahl einen bemerkenswerten Anstieg der Nutzerzahlen. Laut einer Mitteilung des Unternehmens hat die Plattform in der vergangenen Woche alleine 700.000 neue Nutzer hinzugewonnen. Die Mehrheit dieser neuen User stammt aus den USA.

In den letzten Tagen haben zahlreiche prominente Anwender von X angekündigt, die Plattform zu verlassen, nachdem sie mit den negativen Entwicklungen unter der Führung von Musk unzufrieden sind. Besonders die Rückkehr von rechtsextremen Ideologien und die Verbreitung von Desinformationen auf X haben viele zur Flucht bewegt.

Wie viele Nutzer haben Bluesky und X?

Bluesky kann jetzt auf etwa 14,5 Millionen Nutzer verweisen, was es jedoch weiterhin klein im Vergleich zu X macht, das angeblich hunderte Millionen Nutzer hat. Ehemals unter dem Namen Twitter bekannt, gibt Musk keine genauen Zahlen bekannt, was die Transparenz des Dienstes weiter infrage stellt.

Der Anstieg der Nutzerzahlen von Bluesky war zuvor zögerlich; im Februar lag die Nutzerzahl bei nur vier Millionen. Der Turbo kam, als X vorübergehend in Brasilien blockiert wurde, was die Nutzerzahlen von Bluesky im September auf über zehn Millionen katapultierte.

Warum verlassen die Leute X?

Elon Musk, der laut Berichten ein enger Verbündeter des ehemaligen Präsidenten Donald Trump ist, hat viele der früheren Maßnahmen gegen Fehlinformationen und Verschwörungstheorien auf X zurückgefahren. In der Folge wird die Plattform häufig als Werkzeug für Desinformationen angesehen, das unter anderem von russischen Akteuren missbraucht wird.

Zusätzlich stellte eine Untersuchung der Europäischen Union fest, dass die Betreiber von X mehrere Verstöße begangen haben, die zu hohen Geldstrafen führen könnten. Die Vorwürfe beinhalten mangelnde Transparenz und unzureichende Moderation von Inhalten und Werbung.

Hintergrund zu Bluesky

Bluesky hat seine Wurzeln in einer Initiative von Jack Dorsey, dem ehemaligen CEO von Twitter, der das Projekt 2019 ankündigte. Der indische Informatiker Parag Agrawal, der zuvor bei Twitter als Chief Technical Officer tätig war, wurde 2020 mit der Bildung einer Arbeitsgruppe für Bluesky beauftragt. Diese Gruppe wurde auch von Experten von ActivityPub und Mastodon unterstützt.

ActivityPub ist ein offenes, dezentrales Protokoll für soziale Netzwerke, das eine Verbindung zwischen verschiedenen Social-Media-Diensten ermöglicht. Beispielsweise können Nutzer von Mastodon auch Inhalte von der Plattform Threads verfolgen, die Teil des Meta-Konzerns ist und über Instagram stark gewachsen ist – aktuell mit über 275 Millionen monatlichen Nutzern.

Was bietet Bluesky im Vergleich zu X?

Die App Bluesky wird kontinuierlich verbessert und hat kürzlich Funktionen wie angeheftete Beiträge, Unterstützung für Video-Uploads und die Möglichkeit, Direktnachrichten zu senden, eingeführt. Viele glauben, dass Bluesky die technische Basis und die Benutzererfahrung bieten kann, die Nutzer von X erwarten.

Mit dem Wachstum der Plattform könnte Bluesky zu einer ernsthaften Konkurrenz für X werden. Wird dies der Anfang einer neuen Ära der sozialen Medien sein? Eine Frage, die in den kommenden Monaten von Bedeutung sein könnte.