Wissenschaft

US-Großprojekt bedroht die Astronomie in der Atacama-Wüste – eine alarmierende Entwicklung!

2025-03-18

Autor: Nina

Die Atacama-Wüste in Chile gilt als eines der besten Astronomie-Refugien der Welt, berühmt für ihren klaren Nachthimmel und die extrem trockene Luft. Dort hat die Europäische Südsternwarte (ESO) mehrere hochmoderne Observatorien errichtet, darunter das Paranal-Observatorium, das mit dem beeindruckenden Very Large Telescope (VLT) das Universum erforscht.

Doch nun droht diese einzigartige Umgebung in Gefahr zu geraten! Ein US-Energieunternehmen, die AES Corporation, plant in unmittelbarer Nähe zu diesen hochmodernen Einrichtungen ein gigantisches Industrieprojekt, das erhebliche Lichtverschmutzung zur Folge haben dürfte. Nur wenige Kilometer vom Paranal-Observatorium entfernt soll der Komplex entstehen, und die ESO warnt, dass dies die astronomischen Beobachtungen irreversibel beeinträchtigen könnte.

Verheerende Auswirkungen auf die Astronomie

Nach einer gründlichen Untersuchung der ESO hat ein Expertenteam unter der Leitung von Andreas Kaufer einige beunruhigende Ergebnisse zu Tage gefördert. Die Simulationen, die mithilfe von hochmodernen Modellen durchgeführt wurden, zeigen, dass die Lichtemissionen des Projekts Inna die astronomischen Bedingungen erheblich verschlechtern könnten. Der Lichtschein würde über dem VLT um mindestens 35 Prozent steigen, und in der Nähe des Cherenkov Telescope Array Observatoriums (CTAO-Süd) wird ein Anstieg von mindestens 55 Prozent erwartet! Selbst das in Bau befindliche Extremely Large Telescope (ELT) wird nicht verschont bleiben: Dort wird mit einer Zunahme von fünf Prozent gerechnet - eine Zahl, die für die Voraussetzungen einer Weltklasse-Astronomie inakzeptabel ist.

Turbulenzen und Vibrationen als neue Gefahren

Zusätzlich zur Lichtverschmutzung könnte das Projekt auch gefährliche Luftturbulenzen und Vibrationen verursachen, die die empfindlichen Instrumente im Paranal erheblich stören würden. Die Bildqualität könnte um bis zu 40 Prozent leiden, was für die hochmodernen Teleskope eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Besonders das VLT-Interferometer (VLTI) und das ELT sind anfällig für solche mikroseismischen Störungen.

Zudem könnte der Staub, der während der Bauarbeiten aufwirbelt, sich auf den Spiegeln der Teleskope ablagern und die Sicht erheblich trüben.

Ein „grünes“ Projekt mit dunklen Folgen

Im Januar hatte die ESO bereits Warnungen hinsichtlich der potenziellen Gefahren von Inna für einen der klarsten Himmel der Welt ausgesprochen. Dieses zehn Milliarden Dollar teure Industrieprojekt soll mithilfe von Solar- und Windenergie Wasserstoff und Ammoniak aus Meerwasser ohne CO2-Emissionen produzieren. Dies klingt zunächst nach einer umweltfreundlichen Initiative, aber die negativen Auswirkungen auf die wissenschaftliche Gemeinschaft sind alarmierend.

„Mit einem helleren Himmel schrumpfen unsere Möglichkeiten, erdähnliche Exoplaneten zu entdecken und lichtschwache Galaxien zu beobachten. Dies könnte auch die Überwachung von Asteroiden, die der Erde gefährlich werden könnten, beeinträchtigen“, warnt Itziar de Gregorio-Monsalvo von der ESO in Chile.

Die langfristigen Folgen könnten katastrophal sein, insbesondere wenn das Projekt einen gesamten Industriecluster anziehen sollte. Sollte Inna den Anfang machen, könnte das Paranal-Observatorium langfristig unbrauchbar für die Spitzenforschung in der Astronomie werden.

„Diese Störungen stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Zukunft des Paranal als weltweit führendem astronomischen Zentrum dar“, beklagt Gregorio-Monsalvo. Die ESO fordert vehement die Verlegung des Inna-Komplexes, um die wissenschaftlichen Möglichkeiten in der Atacama zu bewahren. Die versammelten Fakten werden bald den chilenischen Behörden zur Prüfung vorgelegt - hoffen wir auf eine sachliche und objektive Würdigung dieser kritischen Situation!

Zusätzliche Informationen

Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Atacama-Wüste nicht nur für Astronomen von Bedeutung ist. Die Region ist ein UNESCO-Weltkulturerbe mit einzigartiger Flora und Fauna, die durch menschliche Eingriffe ebenfalls gefährdet werden könnte. Daher ist die Debatte über das Inna-Projekt nicht nur eine astronomische, sondern auch eine ökologische Krise.