Wissenschaft

US-Gesetz stärkt Bayers Position im Glyphosat-Streit

2025-03-17

Autor: Louis

Ein neues Gesetz in Georgia hat das Potenzial, die rechtlichen Herausforderungen für Bayer im Zusammenhang mit Glyphosat erheblich zu verändern. Während viele US-Bundesstaaten eigene Gesetze erlassen können, die von dieser Verordnung abweichen, haben Kläger bisher argumentiert, dass Bayer vorsätzlich gehandelt hat, indem es keine Warnhinweise auf den Glyphosat-Produkten angebracht hat. Das neue Gesetz muss noch vom Gouverneur unterzeichnet werden, könnte jedoch die Erfolgsaussichten für Klagen in Georgia stark reduzieren.

Bayer setzt auch in anderen Bundesstaaten wie Missouri und Iowa auf ähnliche gesetzliche Änderungen. Matthias Berninger, Chef-Lobbyist von Bayer, bezeichnete die Gesetzesverabschiedung als „ersten großen Erfolg“ zur Klärung der Rechtslage in den USA. Dies könnte auch positive Auswirkungen auf die Börse haben, da die Bayer-Aktien am Montag um 1,9 Prozent stiegen und zu den größten Gewinnern im DAX gehörten.

„Wir begrüßen die Verabschiedung dieses wichtigen Gesetzes in Georgia, das die Bedeutung der Landwirtschaft anerkennt“, erklärte ein Sprecher des Unternehmens. Er fügte hinzu, dass das Gesetz überparteiliche Unterstützung genoss und ein positiver Schritt für die Landwirte in Georgia und darüber hinaus sei.

Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) hat Glyphosat als nicht krebserregend eingestuft und verbietet entsprechende Warnhinweise. Bayer-Chef Bill Anderson plant, bis Ende 2026 signifikante Fortschritte bei der Reduzierung von Rechtsrisiken zu erzielen und setzt auf eine erneute Überprüfung durch den Supreme Court, nachdem hier unterschiedliche Urteile auf Berufungsebene vorliegen.

Darüber hinaus arbeitet Bayer eng mit Landwirtschaftsverbänden zusammen, um politische Initiativen zu unterstützen, die mehr Rechtssicherheit bei der Kennzeichnung von glyphosathaltigen Produkten schaffen sollen. Trotz der EPA-Einschätzung, dass Glyphosat unbedenklich sei, haben lokale Gerichte diese Bewertung mehrfach angefochten.

Der Druck auf Bayer nimmt jedoch zu: In letzter Zeit gab es sogar Anzeichen dafür, dass das Unternehmen über einen Rückzug aus dem Glyphosat-Geschäft in den USA nachdenkt. Eine informierte Quelle sagte kürzlich, dass „Bayer möglicherweise an den Punkt gelangen könnte, an dem es gezwungen ist, den Verkauf des Produkts in den USA einzustellen“. Die Vorwürfe gegen Glyphosat wurden von Bayer stets zurückgewiesen. Das Unternehmen betont die fundamentale Bedeutung dieses Herbizids für die amerikanische Landwirtschaft als ein„systemkritisches Produkt“. Bayer ist der einzige Hersteller dieses Breitbandherbizids in den USA, während Generika überwiegend aus China kommen. Die Zahl der Glyphosat-Klagen stieg kürzlich um etwa 4.000 auf insgesamt rund 181.000, wobei für etwa 67.000 Fälle immer noch Einigungen ausstehen. In der aktuellen Diskussion wird deutlich, dass der Glyphosat-Streit weitreichende Implikationen für die Landwirtschaft und die Rechtslage in den USA haben könnte.