
Trumps Pläne für den Flugverkehr beunruhigen auch die Schweiz
2025-03-12
Autor: Louis
Vor drei Wochen entließ Donald Trump mehrere hundert Fluglotsinnen und Fluglotsen in den USA. Diese Entscheidung folgte auf eine tragische Kollision zwischen einem Linienflugzeug und einem Armeehelikopter in Washington, die im Januar 67 Menschen das Leben kostete.
Diese massiven Entlassungen sorgen nicht nur in den USA für Besorgnis, sondern betreffen auch den internationalen Flugverkehr, insbesondere den Kontrollturm des Flughafens Genf, wo Vincent Pannatier als Fluglotse arbeitet. Pannatiers Aufgabe ist es, den reibungslosen Verkehrsfluss zu gewährleisten und schnell auf unerwartete Situationen zu reagieren. Ein Beispiel dafür war vor einem Monat, als eine Schwangere während eines Fluges Wehen bekam und Pannatier innerhalb weniger Sekunden andere Flugzeuge anweisen musste, um die Landebahn freizumachen.
Trump hat angekündigt, das Unglück in Washington „sinnvoll zu nutzen“, um die Systeme der Flugverkehrskontrolle in den Vereinigten Staaten zu modernisieren, was viele Experten als gefährlichen Schritt betrachten. Es zeigt die Notwendigkeit von geschultem Personal in Notfallsituationen.
Pascal Hochstrasser, Leiter des Kontrollturms in Genf, äußerte in einem Interview mit dem Westschweizer Fernsehen RTS seine Besorgnis über die Maßnahmen des US-Präsidenten. Er erklärte: „Flugzeuge bewegen sich nicht auf Schienen, die Situationen hängen stark von den Wetterbedingungen ab. Mit einem reduzierten Personal steigt das Risiko, dass wir die Bewegungen nicht mehr effizient managen können.“
Die Auswirkungen von Trumps Massenentlassungen sind bereits in Europa spürbar. Laut Vincent Cathelain, Pilot und Leiter der Flugoperationen bei Sparfell, einer österreichischen Fluggesellschaft, sind die Lufträume in den USA extrem dicht, und die Entscheidung erhöht den Druck auf die Fluglotsen erheblich. Er betonte: „Unsere Kollegen stehen stark unter Stress. Wir versuchen daher, die Anzahl unserer Fragen und Anfragen zu regulieren, um die Situation nicht weiter zu verschärfen.
In Genf hat die Automatisierung im Kontrollturm bereits Einzug gehalten, mit fortschrittlichen Radarsystemen und Warnsystemen, die jedoch nicht als Ersatz, sondern als Unterstützung für die Fluglotsen fungieren sollten. Das Personal betont, dass die menschliche Präsenz unerlässlich bleibt, um die vierzig Starts und Landungen zu bewältigen, die jede Stunde am Flughafen stattfinden.
Diese Entwicklungen werfen ernste Fragen auf: Wie sicher ist der Flugverkehr, wenn geschulte Fluglotsen entlassen werden? Kann die Technologie wirklich den menschlichen Faktor ersetzen? Die Branche steht vor einem Wendepunkt, und die Reaktionen aus ganz Europa und speziell aus der Schweiz werden die kommenden Wochen und Monate prägen.