
Trump empfängt Rutte im Weißen Haus – Was bedeutet das für die Zukunft der NATO?
2025-03-13
Autor: Mia
In einer wichtigen Wendung hat Donald Trump, nach seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus, NATO-Generalsekretär Mark Rutte empfangen. Trump hatte in seiner ersten Amtszeit die NATO häufig als "überflüssig" bezeichnet, jedoch die Zusammenarbeit gestärkt, indem er die Mitgliedsstaaten unter Druck setzte, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Was auf die NATO zukommt, diskutiert der internationale Korrespondent Sebastian Ramspeck.
Kann die Zusammenarbeit zwischen Trump und Rutte florieren?
Definitiv! Trump bezeichnet Rutte als "Freund". Bereits als niederländischer Ministerpräsident hat sich Rutte den Ruf eines „Trump-Flüsterers“ erarbeitet, indem er es verstand, Trump bei Gipfeltreffen zu besänftigen und gleichzeitig eigene Standpunkte zu vertreten, ohne in Konflikt zu geraten. Diese diplomatische Fähigkeit könnte einer der Gründe sein, warum die NATO-Staaten Rutte 2024 zum Generalsekretär wählten – sie sehen in ihm einen möglichen Vermittler zu Trump.
Wie steht es um Trumps Forderung, dass die NATO-Staaten 5 Prozent ihrer Wirtschaftskraft für Verteidigung aufwenden sollen?
Bereits während seiner ersten Amtszeit setzte Trump durch, dass NATO-Staaten ihre Verteidigungsausgaben erhöhten, die mittlerweile bei durchschnittlich 2,7 Prozent der Wirtschaftskraft liegen. Während einige europäische Staaten versuchen, seine Drohungen, hinsichtlich militärischer Unterstützung im Falle eines Kriegs, zu entkräften, fordert Trump, das NATO-Ausgabenziel von 2 auf 5 Prozent zu erhöhen. Dies würde für Deutschland eine massive Aufrüstung zur Folge haben, um die drittstärkste Armee der Welt zu etablieren, die die Armeen von Russland, Indien und Großbritannien übertreffen könnte.
Wird Trump die USA aus der NATO zurückziehen?
Obwohl dies im Raum steht, zumal Elon Musk, ein Trumps wichtiger Berater, kürzlich einen NATO-Austritt lobte, könnte die anhaltende Waffenbeschaffung europäischer Staaten bei den USA einen Rückzug weniger wahrscheinlich machen. Zudem wäre die NATO auch aus wirtschaftlicher Sicht für die USA von Vorteil. Dennoch herrscht Besorgnis, dass die NATO, wie vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron 2019 diagnostiziert, einen „Hirntod“ erleben könnte, wenn die Loyalität amerikanischer Truppen zu Europa ins Wanken gerät.
Welche Zukünfte sieht die NATO vor sich?
Eines der positiven Szenarien könnte sein, dass europäische Staaten militärisch unabhängiger werden, während sie weiterhin auf den Beistand der USA zählen können. Andererseits könnte Trump die Beistandspflicht an Bedingungen knüpfen und das Vertrauen in die Bereitschaft amerikanischer Soldaten, für Europa zu kämpfen, untergraben. Dies würde in der Tat eine ernsthafte Gefährdung der Daseinsberechtigung der NATO darstellen. Ein lauter werdender Ruf nach einer europäischen Alternative zum transatlantischen Bündnis könnte die Folge sein, und Musks Wunsch nach einem NATO-Austritt der USA könnte doch noch Realität werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zukunft der NATO von den Entscheidungen Trumps und der Reaktionen der europäischen Mitgliedsstaaten abhängen wird. Der Druck auf die NATO könnte in den kommenden Monaten ansteigen, während geopolitische Spannungen in einem sich verändernden globalen Umfeld zunehmen.