
Thessaloniki: Polizei beschlagnahmt Velomobil eines Schweizers
2025-03-12
Autor: Gabriel
Armin Ziegler, ein 73-Jähriger leidenschaftlicher Velomobil-Fahrer aus der Schweiz, plante eine aufregende Reise um das Ägäische Meer. Doch in der Nähe von Thessaloniki wurde sein Vorhaben jäh gestoppt, als ihn die Polizei mit Blaulicht und Sirene anhielt und sein Velomobil beschlagnahmte. Zum Entsetzen von Ziegler erklärten die Beamten, dass Velomile in Griechenland verboten seien. Dies steht jedoch im Widerspruch zu einer E-Mail des griechischen Verkehrsministeriums, die Ziegler vorlegt und die besagt, dass Velomobile grundsätzlich erlaubt sind, solange sie bestimmten Vorschriften entsprechen.
Ziegler kämpft nun bereits seit neun Monaten um die Rückgabe seines Fahrzeugs. Diese turbulente Geschichte begann, als er sein Velomobil auf einer Reise, die ihn durch Italien führte, nach Griechenland transportierte. Ziegler hat bereits viele Reisen in Europa unternommen, u.a. durch England und Frankreich, und schwärmt von seinen bisherigen Erfahrungen ohne Probleme.
Nachdem sein Velomobil in den lokalen Nachrichten auftauchte und von Passanten gemeldet wurde, erhielt er einen überraschenden Besuch von der Polizei. "Ich wurde quasi verhaftet, und meine Fingerabdrücke wurden genommen. Mein Anwalt konnte mich zwar vor dem Gefängnis bewahren, aber mein Fahrzeug blieb in Polizeihand", berichtet Ziegler.
Erwartungen auf eine Rückgabe sind mittlerweile gedämpft. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat ihm durch seinen Anwalt mitgeteilt, dass der frühestmögliche Termin für eine Klärung erst Anfang Dezember sein wird. "Es ist wirklich zum Verzweifeln", äußert sich Ziegler. Er betont, dass sich viele andere Länder in Europa offener gegenüber Velomobilen zeigen, und fragt sich, warum Griechenland hier eine Ausnahme darstellt.
Der Gründer des Velomobil-Clubs in der Schweiz, der die Szene im Land aktiv fördert, teilte mit, dass ein solches Taxi-Modell in der Schweiz als Fahrrad mit gleichzeitiger Zuordnung zur Klasse der Personenkraftfahrzeuge anerkannt wird. Dies könnte den Grundstein für ein größeres Verständnis und eine Reform in der griechischen Gesetzgebung legen.
Für die nächste geplante Tour nach Schottland wird Ziegler sich nun mit seinem alten Velomobil begnügen müssen, da sein neues Fahrzeug weiterhin in den Händen der griechischen Behörden ist. Die Schweizer Botschaft in Athen ist über den Fall informiert und bleibt mit Ziegler in Kontakt, was ein wenig Hoffnung für eine positive Wendung der Geschichte gibt.
Diese Begebenheit wirft auch einen Schatten auf die Herausforderugen, denen Reisende im Ausland gegenüberstehen können. Velomobile könnten eine innovative und umweltfreundliche Lösung für den Verkehr in städtischen Gebieten sein, jedoch benötigen sie klare und einheitliche Regelungen, um ihren Fahrern Sicherheit zu gewährleisten.