In Deutschland galt das Tesla Model Y lange Zeit als das beliebteste Elektrofahrzeug. Doch die Zeiten ändern sich! Der unangefochtene Spitzenreiter wird nun von einem neuen Favoriten verdrängt - dem Škoda Enyaq iV, der kürzlich in den Zulassungsstatistiken die Pole Position übernommen hat. Die neuesten Daten des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zeigen, dass der Škoda Enyaq iV im letzten Quartal 6.973 Neuzulassungen verzeichnen konnte, während das Tesla Model Y nur 6.950 neue Zulassungen erreichte. Ein Abstand von nur 23 Fahrzeugen trennt die beiden Modelle.

Die Verkaufszahlen des Enyaq verdeutlichen nicht nur die Stärke von VW, sondern auch den wachsenden Trend der Deutschen hin zu regionalen Marken. Das Volkswagen ID.7, das vollständig elektrische Pendant zum Passat, komplettiert das Podium mit 5.272 Neuzulassungen. Für das gesamte Jahr 2024 könnte das Tesla Model Y jedoch weiterhin den ersten Platz unter den Elektroautos behaupten, da es in den ersten drei Quartalen konstant hohe Zulassungszahlen aufweist.

Die beliebtesten Elektroautos in Deutschland im Überblick: - Škoda Enyaq iV: 6.973 Neuzulassungen - Tesla Model Y: 6.950 Neuzulassungen - VW ID.7: 5.272 Neuzulassungen - Seat Born: 4.697 Neuzulassungen - VW ID.4 und ID.5: 4.066 Neuzulassungen - Mini Cooper SE: 3.674 Neuzulassungen - BMW iX1: 3.441 Neuzulassungen - Audi Q4 E: 3.302 Neuzulassungen - Fiat 500e: 3.290 Neuzulassungen - VW ID.3: 3.012 Neuzulassungen

Ein weiterer aufmerksamer Trend: Chinesische Elektroautomarken verlieren in Deutschland zunehmend Marktanteile. Laut der trendanalyse von EY hat der deutsche Markt in der ersten Jahreshälfte 2023 ein signifikantes Wachstum bei heimischen Herstellern erlebt, während Tesla und andere US-Marken einen Rückgang von bis zu 42 Prozent im Absatz verzeichnen mussten. Dennoch bleibt der Tesla Model Y in den Verkaufszahlen für das gesamte Jahr stark und konkurrenzfähig.

Interessanterweise belegen deutsche Hersteller über 57 Prozent des Elektroautomarktes, während die chinesischen Marken auf lediglich 8 Prozent gefallen sind. "Der Vormarsch der Chinesen scheint vorerst gestoppt", sagt eine Quelle aus der Beraterfirma EY.

Zusätzlich zur Marktsituation wirft die EU-Drohung mit Strafzöllen gegen China Schatten auf die Zukunft des Elektroautomarktes in Deutschland. Hersteller wie Volkswagen nutzen aktionsbasierte Preisstrategien, um den Absatz ihrer E-Autos zu steigern, während Modelle wie der VW ID.3 aktuell für unter 30.000 Euro erhältlich sind. Der neue Kleinwagen T03 von Leapmotor, welcher aus China kommt, soll voraussichtlich für 18.900 Euro angeboten werden. Ob diese Preisgestaltung ausreicht, um auf dem deutschen Markt erfolgreich zu sein, bleibt abzuwarten. In Deutschland kämpfen Elektroautos immer noch um Anerkennung im Vergleich zu Ländern wie Norwegen, wo E-Autos eine dominierende Rolle spielen.

Die aktuellen Absatzzahlen sind besorgniserregend, denn sie liegen 29 Prozent unter den Werten des Vorjahres. Alleine in den letzten drei Monaten fiel der Absatz von Elektrofahrzeugen um 45 Prozent. Experten führen diesen Rückgang zurück auf das Ende der Subventionen für elektrische Firmenwagen und den abrupten Stopp des Umweltbonus Ende 2023. Laut Constantin Gall, dem Leiter Mobility bei EY, bleiben die Stückzahlen im Elektrosegment weit hinter den Prognosen zurück, die für eine rentablere Auslastung der Batterieproduktion und Ladeinfrastruktur notwendig wären. Es bleibt spannend, wie sich der Markt in den kommenden Monaten entwickeln wird.