Swiss Steel kündigt 130 Stellen – Trotz umstrittener Staatshilfe!
2025-01-17
Autor: Simon
Die Swiss Steel Group hat bestätigt, dass sie an ihren Plänen festhält, 130 Arbeitsplätze in ihrem Werk Steeltec in Emmenbrücke (LU) abzubauen. Während maximal 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt gekündigt werden, soll der Großteil des Abbaus durch natürliche Fluktuation erfolgen. Diese Entscheidung folgt auf ein schwieriges Jahr für die Stahlindustrie und hat bereits hohe Wellen geschlagen.
Der Bezug auf die umstrittene staatliche Unterstützung ist besonders brisant, da das Parlament in der letzten Sitzung beschlossen hat, den angeschlagenen Stahlwerken gestaffelte Rabatte auf die Netzgebühren zu gewähren. Kritiker fragen sich nun, ob diese Art der Staatshilfe überhaupt sinnvoll ist angesichts der anhaltenden Schließungen und Entlassungen.
Anina Berger, Sprecherin von Swiss Steel, erklärt, dass die Unterstützung zu spät gekommen sei und derzeit noch keine konkreten Regelungen zur Entlastung der Netzgebühren vorhanden seien. Gewerkschaften wie Unia und Syna sind empört über die Entscheidung, trotz massiver politischer Diskussionen und der versprochenen Hilfen die Entlassungen durchzuführen.
Die Gewerkschaften betonen, dass die Sicherstellung der Arbeitsplätze an erster Stelle stehen sollte und fordern mehr Verantwortung von Unternehmensführungen. Berger verteidigte die Maßnahmen mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, sich auf sich verändernde Marktnachfragen einzustellen.
Der Nationalrat-Mitglied Mike Egger (SVP) kritisiert die Reduzierung der Netzgebühren und die Wettrümpelung der Stahlindustrie als unzureichend. Seine Skepsis wächst, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass andere Unternehmen auf ähnliche Unterstützung drängen könnten. Er glaubt, dass die gegenwärtige Politik bei der Stahlindustrie letztlich nicht ausreichen wird, um die Werke langfristig zu retten.
Im Gegensatz dazu zeigt sich eine Gruppe innerhalb der SVP um den Solothurner Christian Imark offen für die Hilfen, die als notwendig erachtet werden, um die Netzgebühren für alle zu senken. Imark hebt hervor, dass die zeitweilige Entlastung nur ein erster kleiner Schritt u. eine umfangreiche Systemreform nötig sei, um die Herausforderungen der Branche zu bewältigen.
Diese Themen stehen nun im Vordergrund der politischen Debatte: Wie kann die Schweizer Stahlindustrie in einem zunehmend konkurrenzbetonten und kostensensitiven Markt bestehen bleiben? Die Situation von Swiss Steel könnte als Weckruf für eine breitere Diskussion über die Zukunft der gesamten Stahlbranche in der Schweiz erscheinen.