Supernova: Könnte ein „Superflare“ in hundert Jahren die Erde treffen?
2024-12-18
Autor: Alina
Ausbrüche auf der Sonne sind nicht nur für spektakuläre Polarlichter verantwortlich, sie können auch katastrophale Auswirkungen auf unsere moderne Infrastruktur haben. Neueste Erkenntnisse von einem internationalen Forschungsteam zeigen, dass die Sonne in der Lage ist, mit gewaltigen Eruptionen aufzuwarten, die alle hundert Jahre auftreten könnten: Die sogenannten Superflares.
Diese Strahlungsausbrüche sind um ein Vielfaches stärker als die bisher größten beobachteten Sonneneruptionen, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Science“. Ein solch extrem starkes Ereignis könnte dramatische Folgen für die Telekommunikationssysteme und Energieversorgung unseres Planeten haben.
Die Fokussierung des Teams lag auf Sternen, die durch besonders enge „Verwandtschaften“ zur Sonne gekennzeichnet sind. Nur Sterne mit ähnlicher Oberflächentemperatur und Helligkeit wurden berücksichtigt, um sicherzustellen, dass die Vergleiche relevant sind. Darüber hinaus schlossen sie zahlreiche mögliche Fehlerquellen aus, wie etwa kosmische Strahlung oder zufällige Begegnungen von nicht-sonnenähnlichen Sternen in den Daten des Weltraumteleskops. Durch sorgfältige Analyse von winzigen Bildern identifizierte das Team eine Vielzahl an Verdachtsfällen einer Superflair-Aktivität.
In den Daten des Kepler-Teleskops zeigten sich die stärksten Eruptionen als kurzzeitige, extrem helle Aufblitze bei den Sternen. Das Forscherteam war verblüfft, wie viele solcher Ausbrüche insgesamt entdeckt wurden: 2.527 von 56.450 analysierten Sternen zeigten in Summe 2.889 Superflares.
Die Konsequenzen für Internet und Strom
Laut den Berechnungen des Teams könnte es bei einem sonnenähnlichen Stern wie der Sonne alle hundert Jahre zu einem Superflare kommen – zehnmal häufiger als bisher angenommen.
Die Auswirkungen starker Sonneneruptionen sind bereits in der Vergangenheit deutlich geworden. Beispielweise stürzten im Februar 2022 ganze 38 Starlink-Satelliten aufgrund eines massiven Sonnensturms vom Himmel. Der berühmte Stromausfall in Kanada im Jahr 1989 war eine direkte Folge einer Sonneneruption, die weite Teile des Landes lahmlegte. Noch verheerender war das Carrington-Ereignis von 1859, das als die stärkste dokumentierte Eruption gilt und die damals neu installierte Telegraphen-Infrastruktur in Nordamerika und Europa zum Einsturz brachte. Ein Superflare könnte sogar hunderttausendmal mehr Energie abgeben als das Carrington-Ereignis.
Zukünftige Überwachung der Sonnenaktivität
Wissenschaftler betonen jedoch, dass nicht jede Sonnenaktivität automatisch mit geomagnetischen Stürmen verbunden ist, bei denen hochenergetische Teilchen auf die Erde treffen. „Viele physikalische Prozesse beeinflussen die Teilchenbeschleunigung während einer Eruption“, erklärt Valeriy Vasilyev vom MPI für Sonnensystemforschung. „Diese Prozesse stehen oft nicht direkt im Zusammenhang mit der Strahlungsenergie des Ausbruchs“.
Um besser auf zukünftige Superflares vorbereitet zu sein, planen Forscher eine intensivere Überwachung und Untersuchung dieser gefährlichen Ereignisse in der Hoffnung, rechtzeitig Warnungen ausgeben zu können. In einer zunehmend technisierten Welt könnte ein solcher Schutz der Schlüssel zur Minimierung der Schäden durch solar verursachte Katastrophen sein.