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Studio Ghibli: Warum der KI-Trend von OpenAI problematisch ist

2025-04-04

Autor: Lukas

Der Ghibli-KI-Trend - Eine gefährliche Faszination?

Mit dem neuesten Update von ChatGPT hat eine Welle von KI-generierten Bildern im charakteristischen Ghibli-Stil das Internet erobert. Auch Unternehmen aus der Schweiz nutzen diesen Trend eifrig.

Die sozialen Medien waren letzte Woche ein echtes Schaufenster für die letzten 25 Jahre Gesellschafts- und Popkultur, nun alles aufgewertet mit einem besonderen Anime-Touch. Ein neues KI-Spielzeug sorgt für große Begeisterung – doch wer steckt wirklich hinter der kreativen Arbeit?

Vor wenigen Tagen stellte OpenAI seinen neueste Bildgenerator vor, den sie als ihren „fortschrittlichsten“ bezeichnen. Mit GPT-4o kann man fiktive Bilder erzeugen, die erstaunlich realistisch wirken. Doch besonders die Fähigkeit, ikonische Zeichentrick-Stile nachzubilden, zog schnell das Interesse auf sich. Die Studio-Ghibli-Ästhetik hat sich in diesen kreativen Experimenten als König des Hügels etabliert, dominierend gegenüber anderen Stilen wie zum Beispiel dem von „South Park“. Das Studio ist bekannt für zeitlose Klassiker wie „Chihiros Reise ins Zauberland“ und „Mein Nachbar Totoro".

Der Ghibli-Stil ist bekannt für seine Berührung der Stille, Reduktion und eine gewisse meditative Langsamkeit, die den Zuschauer in eine ruhige, fast zen-artige Welt entführt. Diese zarten Qualitäten werden nun durch die oft zynische Meme-Kultur entwertet.

Nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Organisationen wie Graubünden Tourismus haben KI-generierte Bilder im Ghibli-Stil in sozialen Netzwerken geteilt und damit kritische Stimmen angelockt. Einige Nutzer argumentieren, dass Graubünden sich nicht auf KI-Trends stützen sollte, sondern lokale Künstler unterstützen sollte.

Doch die wahre Frage bleibt: Ist der virale Ghibli-Trend ein cleveres Marketing oder die Ausbeutung eines kulturellen Erbes? Accounts mit großer Reichweite nutzen den Ghibli-Stil, um beliebte Memes zu erstellen und dabei mühelos eine hohe Anzahl von „Likes“ zu erlangen, was zu einer Art massenhafter Kommerzialisierung der Freude führt.

Sogar das offizielle X-Konto des Weißen Hauses mischte sich in den Ghibli-Trend ein, was der ursprünglichen Kreativität den Todesstoß versetzte – nun lacht jeder darüber, und der Spaß ist vorbei. Dieser Trend wirft jedoch wichtige Fragen auf: Wie verhalten wir uns gegenüber der Nutzung von KI in der kreativen Welt?

Nicht nur Bilder, sondern auch ganze Videos, wie ein „Herr der Ringe“-Trailer im Ghibli-Stil, wurden erstellt. Kritiker bezeichneten diesen Trend als Werbung für Plagiatssoftware und warnten vor einem möglichen Diebstahl von kreativen Inhalten. Wie geht die Gesellschaft mit Urheberrechtsfragen um, die durch KI gesteuert werden?

Es gibt keinen Anzeichen dafür, dass OpenAI oder andere KI-Entwickler sich einschränken werden. Der Gründer von OpenAI, Sam Altman, hat sogar einen Ghibli-Avatar zu seinem Profil hinzugefügt, während die Widerstandslinie vor allem unter den Kreativen selbst radikalisiert. Tony Gilroy, bekannt für die Serie „Andor“, hat angekündigt, keine Drehbücher mehr zu veröffentlichen, weil er den Robotern nicht mehr helfen möchte als nötig.

Der Studio-Ghibli-Kreator Hayao Miyazaki hat ebenfalls seine Meinung zur KI geäußert, indem er betonte, dass er keine Technologie in seine Arbeit integrieren möchte, die er als gruselig empfindet. In der gegenwärtigen Debatte wird oft an seine Wahrnehmung erinnert: wie die Kunst selbst und die Menschlichkeit in der Schöpfung neu bewertet werden müssen.

In Zeiten rasanter technischer Entwicklungen könnte das kulturelle Erbe auf der Strecke bleiben. Die Frage bleibt also nicht nur, wie wir mit den Technologien umgehen, sondern auch, wie wir die bedeutenden Kunstformen schützen, die uns prägen.