Gesundheit

Vitamin D: Der Schlüssel zum Schutz vor Autoimmunerkrankungen?

2025-04-10

Autor: Lukas

Wie Vitamin D unser Immunsystem revolutioniert

Vitamin D hat sich als eines der angesagtesten Vitamine etabliert. Es stärkt nicht nur die Immunabwehr, sondern verbessert auch die Muskelkraft und die Knochengesundheit. Neueste Forschungen deuten sogar darauf hin, dass es das Risiko für Krebs und Diabetes senkt und den Verlauf von Multipler Sklerose (MS) positiv beeinflusst.

Bahnbrechende Studie aus Frankreich

Eine aufsehenerregende Studie von Neurologen der Universität Montpellier hat nun spannende Ergebnisse zu Tage gefördert. In dieser Studie erhielten fast 300 Teilnehmer, die an ersten neurologischen Symptomen litten, entweder 100.000 IE Vitamin D oder ein Placebo, und das über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Erstaunlich war das Ergebnis: Bei den Probanden, die hochdosiertes Vitamin D einnahmen, dauerte es im Durchschnitt 432 Tage, bis ein neuer MS-Schub auftrat. In der Placebogruppe hingegen geschah dies bereits nach 224 Tagen. "Dies ist das erste Mal, dass die positiven Effekte von hochdosiertem Vitamin D auf die Krankheitsaktivität bei noch nicht diagnostizierter MS in einer groß angelegten Studie nachgewiesen wurden“, erklärt der Studienleiter Eric Thouvenot.

Vitamin D: Eine Alternative zur Immuntherapie?

Peter Berlit von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie äußert, dass die Ergebnisse überraschend sind und die Wirkung von Vitamin D möglicherweise mit der von Immuntherapien vergleichbar sei. Solche Therapien werden seit Jahrzehnten eingesetzt, um das Immunsystem bei der MS zu regulieren und die Autoimmunreaktionen zu mildern.

Die Rolle von Vitamin D bei Entzündungen

Bereits vorher war bekannt, dass Vitamin D Entzündungen hemmt und eine regulierende Wirkung auf verschiedene Immunreaktionen hat. Studien zeigen, dass ein Mangel an Vitamin D mit erhöhten Entzündungsmarkern verbunden ist. Laut Endokrinologe Klaus Badenhoop könnte Vitamin D damit eine Schlüsselrolle bei chronisch entzündlichen Autoimmunerkrankungen wie MS spielen.

Das umstrittene Coimbra-Protokoll

Der brasilianische Arzt Cicero Coimbra postuliert, dass durch hochdosiertes Vitamin D 70 bis 90 Prozent der Autoimmunerkrankungen gestoppt werden können. Diese Theorie wird als „Coimbra-Protokoll“ bekannt und gewinnt auch in Deutschland an Zustimmung.

Vorsicht: Risiken einer Überdosierung

Allerdings gibt es bereits MS-Patienten, die eigenständig Vitamin D in Dosen von bis zu 100.000 IE täglich einnehmen, was von den meisten Experten als gefährlich angesehen wird. Berlit warnt: "Hoch dosiertes Vitamin D kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, unter anderem Nierenversagen und Herzrhythmusstörungen." Es ist daher wichtig, keine Selbstmedikation durchzuführen und Immuntherapien durch hochdosiertes Vitamin D nicht zu ersetzen. "Wir haben bisher nur Indizien bezüglich Vitamin D und MS", betont der Neurologe.