Stehen statt Sitzen: Ein Mythos für die Herzgesundheit?
2025-01-15
Autor: Louis
Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass das Stehen nicht die Lösung für das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen, die viel sitzen, ist. Diese Erkenntnisse stammen aus einer umfassenden Kohortenstudie, die auf Daten der UK Biobank basiert.
In der Studie trugen 83.013 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Durchschnittsalter 61,3 Jahre) über einen Zeitraum von sieben Tagen Bewegungssensoren, um ihre alltägliche Aktivität genau zu erfassen. Die Ergebnisse sind alarmierend: Während eines Follow-ups von bis zu acht Jahren kam es bei 6.829 Personen zu kardiovaskulären Ereignissen, darunter koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz und Schlaganfall. Zudem entwickelten 2.042 Teilnehmer orthostatische Kreislauf-Erkrankungen, die als chronisch venöse Insuffizienz, Krampfadern, venöse Ulzera oder orthostatische Hypotonie definiert sind.
Die Forscher betonen, dass das bloße Stehen keine signifikante Schutzwirkung gegen diese Erkrankungen bietet. Vielmehr sollten Menschen, die viel Zeit im Sitzen verbringen, eine aktivere Lebensweise anstreben, die regelmäßige Bewegung und körperliche Aktivität umfasst. Dies könnte beispielsweise durch kurze Spaziergänge, gezielte Sportarten oder Fitnessprogramme erreicht werden.
Zusätzlich legen Experten nahe, dass eine abwechslungsreiche Sitz- und Stehhaltung, kombiniert mit gezielten Übungen zur Förderung der Durchblutung, hilfreich sein könnte. Die Ergebnisse dieser Studie werfen ein neues Licht auf die Diskussion über die Vorzüge verschiedener Bewegungsarten in Bezug auf die Herzgesundheit und fordern eine Neubewertung der Empfehlungen für Menschen mit sitzenden Lebensstilen.